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GOMORA'S TAGEBUCH - RÜBENERNTE

Aktualisiert: 29. Mai 2022



Also, ich muss ja schon mal sagen, dass der Armbrustschuss auf diesen Vampir Beetlewulf ne klasse Nummer war. Wir bereiten uns wie sonst was vor, mussten noch diesen vermaledeiten und wirklich mal dämlichen Befragungschef überzeugen, dass ich nicht die Mörderin von zwei mir total unbekannten Leuten bin, und dann bin ich es, die am Ende als letzte lacht. Apropos Lachen, diese Ironie hat irgendwie niemand gesehen. Gelacht hat mal wieder keiner. Na egal, ich fand’s gut und lustig war’s auch.


Gut fand ich auch, dass wir so schnell es ging das Weite gesucht haben. Warum der dicke Zwerg noch da geblieben ist, hab ich nicht verstanden. Klar, er wollte seinem Freund helfen, der nun plötzlich der Chef von dem ganzen Laden war, aber trotzdem. Das war echt langweilig da, niemand war lustig und doofen Gulasch gabs auch dauernd. Noch einen Tag länger und ich hätte Stockfisch verlangt. Statt dem Zwerg hatten wir dann jetzt das Urmel aus dem Eis mit. Diese erfolglose Paktiererin, deren Racheplan nicht so aufging. Hätte sie mal besser genauso klasse geschossen wie ich, dann wären jetzt die beiden Toten noch am Leben.


Wie auch immer, unsere Große war gegen Bezahlung immer bereit, mich auf ihre Schultern zu nehmen und so fand ich die Reise nach Norburg auch in Ordnung. Nänni war unheimlich schweigsam, haha, un- heim- lich schweigsam… Verstanden? Ne? Oh man… Tselda brabbelte die ganze Zeit mit dem Urmel und Zina… Naja, was Zina halt so den ganzen Tag macht. Eichhörnchen rufen und Nüsse essen.


Wir waren so kurz vor Norburg, da griffen uns ein paar Wölfe an. Ich muss sagen, dass ich es ziemlich hilfreich fand, von der Großen ihrer Schultern aus mit der Schleuder zu schießen. Nänni hat einmal unheimlich gestarrt und einer der Wölfe nahm Reißaus. Haha, un- heim- … na, lassen wir das. Von weiter hinten kamen plötzlich ein paar Pfeile angeflogen, die von einem Elfen geschossen wurden, der uns schon ´ne Weile auf den Fersen ist. Phil, Phan, Feudel… irgendwie so heißt der. Der Chef-Wolf hat von uns ordentlich eins auf die Mütze bekommen, darum sind dann die anderen auch schnell wieder abgehauen. Es stellte sich heraus, dass Phil den Wölfen auf der Spur war und er eigentlich ein paar Wolfsfelle jagen wollte, um sie dann in Norburg zu verkaufen. Aus den Fellen wurde nix, aber nach Norburg ist er dann einfach mitbekommen. Ich glaube, so richtig fein ist er nicht mit uns, nachdem wir uns vorgestellt hatten, jedenfalls hält er doch recht großen Abstand. Das liegt bestimmt an der Großen, die ihn wie immer nur krass angestarrt hat für ne Weile. Das würde ich glaube auch ein wenig seltsam finden.


Tja, in Norburg haben wir dann die Entdeckung gemacht. Jedenfalls fand ich das so, weil wir einen Steckbrief mit unseren Geschwistern drauf gesehen haben. Ich hätte der Stadtwache wohl nicht sagen sollen, dass der eine auf dem Steckbrief mein Bruder Gom ist, denn Tselda war nicht so begeistert davon das zu verraten. Die Stadtwache übrigens auch nicht. Reingekommen sind wir dann aber trotzdem. Vor nen paar Monaten haben unsere Geschwister mit anderen Leuten halb Norburg niedergebrannt. Das war bestimmt nen Spaß. Gom hatte bestimmt nen guten Grund da mitzumachen. Der hatte immer nen guten Grund für alles. Total spießig.


Das Urmel haben wir im Tempel abgegeben, wo sie sowas wir ´ne Gehirnwäsche bekommt, glaube ich. Wir sind dann weiter nach Festum und von da nach Valusa, weil unsere Geschwister da wohl auch lang sind. Auf dem Weg sind wir an einem kleinen Dorf vorbeigekommen, die mal wirklich dicke Rüben zu verkaufen hatten. Was total nett war war, dass ich eine von ner Frau geschenkt bekommen hatte. Die war wohl gerade dabei, ein Fest zu organisieren, was die dicken Rüben preisen sollte und die Stimmung der Leute hier heben sollte. Für einen kurzen Moment hab‘ ich mich gefragt, warum man bei so ´ner Ernte nicht glücklich sein kann. Allerdings hab‘ ich dann meine Rübe angeschnitten und die blutete. Ernsthaft, sie blutete. Die nette Frau hat sich als Präriegund vorgestellt und wurde vor ein paar Wochen wegen einer riesigen Rattenplage von der Schmiedin des Dorfes, Thekla, gerufen. Der eigentliche Chef, Elkwin - also den Namen kann ich mir merken, weil die Tote von vor ein paar Wochen genauso hieß - ist wohl schon alt und krank. Der hat auch ne Tochter, die wohl alles Offizielle hier macht, aber die kümmert sich sonst eigentlich gar nicht um das Dorf. Die Ratten sind jetzt weg, aber nun bluten die Rüben. Wohl nicht alle, aber dennoch… Präriegund hat uns auf das Fest heute Abend eigeladen und umsonst wohnen dürfen wir da auch. Wir haben angenommen. Unnötigerweise hackten dann alle auf mir rum, dass ich ja mithelfen könnte, die Leute wieder glücklich zu machen, da ich ja ne Gauklerin bin. Wirklich witzig – nicht! Warum heiße ich wohl Gomora GAUKELTNIE!!! Idioten. Von der Frau wissen wir noch, dass hier wohl auch noch ein Mann namens Boris hergekommen ist, weil vor Kurzem ein Blitz in eine Aische eingeschlagen ist. Sowas findet der besonders und untersucht das dann.


Auf dem Fest in der Taverne hab‘ ich dann mal mit der Tochter von Elkwin gesprochen und gefragt, ob es normal wäre, dass ihre Rüben bluten. Irgendwie fast teilnahmslos sagte sie einfach nur nein. Die ist nicht nett. Zu mehr bin ich auch nicht gekommen, denn Präriegund fing an, ein Gebet zu sprechen, als dann ganz plötzlich die Tür aufging und ein Geist drinstand. Ich musste gleich an Boris denken, der das bestimmt toll gefunden hätte, aber der war nicht da. Der Geist erzählte dann etwas, was ich vergessen hab und verschwand auch wieder. Bevor wir uns wieder gesammelt hatten, hatte die Tochter von Elkwin direkt die Feier aufgelöst und allen gesagt, sie sollen nach Hause gehen. Was dann auch alle brav machten. Reden wollte sie mit uns nicht, denn sie ist direkt selbst wortlos verschwunden. Da der Wirt hier zu Hause ist, konnten wir wenigstens ihm noch ein paar Fragen stellen. Der sagte, dass so ein Geist wohl schon mal hier war und dass aber alles irgendwie anfing, als der Blitz in den Baum eingeschlagen ist. Außerdem hat er schlecht geschlagen und ne Menge wirres Zeug geträumt, vom alten Speicher und so. Präriegund hat uns dann gebeten, ihr zu helfen, das Ganze hier aufzuklären. Mist, also wieder nix mit Urlaub.


"Das Land ist in Aufruhr, die Herrin schenkt euch ihre Kraft und ihr müsst euch ihrer würdig erweisen! Doch hütet euch! Dunkle Mächte greifen nach den Früchten eurer Felder! Das dürft ihr nicht erlauben, sie dienen falschen Göttern und schänden das Land! Nur harte Arbeit, die Aussaat und die Pflege der Äcker bringen Segen. So schärft eure Sensen und befestigt die Speicher! Wir wollen das Werk der Zwölfe Tun!"


Noch in der Nacht haben sich Phil und Tselda auf den Weg gemacht, den alten Speicher anzusehen. Nänni ist auch hinterher. Ich habe in der Zwischenzeit drei Säcke Rüben angestochen und es war eine dabei, die geblutet hat. Ich hatte keine Lust, alle Rüben anzupieksen. Die haben hier bestimmt ´n duzend Säcke rumstehen. Als Tselda und die anderen wiederkamen, haben sie erzählt, dass im alten Speicher ein altes Skelett gelegen hat, vermutlich wohl der Geistertyp von heute Abend. Tselda hat noch gesagt, dass alt Wulzen von einer Wanderdüne gefressen wurde, also da nicht mehr viel von übrig ist. Wie haben uns überlegt, dass wie meine Äpfel über Nacht neben einer blutenden Rübe und ein paar andere neben ner normalen Rübe liegenzulassen. Alrik hatte gesagt, dass alle Früchte, die neben den Rüben liegen, irgendwie besser schmecken würden. Und tatsächlich, alle Äpfel haben besser geschmeckt als vorher, auch die, die neben der normalen Rübe gelegen haben.


Als wir zum Frühstück gegangen sind, saß so eine junge Frau da, die, als wir uns an ihren Tisch gesetzt haben, ihre rechte, äh oder wars die linke, Hand versteckt hatte. Wir haben das alle gesehen und Tselda hat versucht sie mit umschmeißen eines Bechers zu zwingen ihre linke, äh oder wars die rechte, Hand hervorzuholen. Hat nicht so geklappt. Das war mir zu doof, also hab ich sie einfach gefragt. Nervös und sich im Raum umsehend, hat sie dann zugegeben, dass sie sich beim Rübenschneiden verletzt hatte. Irgendwie wollte sie die Rüber aufschneiden, aber das Messer ist nur in ihrer Hand gelandet. Ihr war das total peinlich und wir sollten das niemandem sagen. Als wir fragten, warum alle dieser Cheftochter gestern Abend gehorchten, sagte sie noch, dass die doch eigentlich kann in Ordnung ist und sich schon um alle kümmert. Naja, Präriegund hatte da was anderes erzählt, glaube ich. Kurz darauf ist sie dann einfach gegangen. Mit der haben wir dann auch nochmal gesprochen und ihr erzählt, dass wir mittlerweile rausgefunden haben, dass der Geist hier schon öfter aufgetaucht ist, aber eigentlich erst, seit dem der Blitz in Aische eingeschlagen war. Der Geistertyp ist aber wohl schon seit ein paar hundert Jahren tot, aber so ein Perrier Heiliger, die, die sich mit Feldern und Medizin auskennen. Also einer von ihren Leuten. Sie kennt ihn aber nicht.


Wir wollten zu Boris und dem alten Chef, um die mal ein wenig auszufragen, was hier so gespielt wird. Auf dem Weg begraben wir das Skelett, Gom hätte das bestimmt auch gemacht, dachte ich so bei mir. Dann sind wir auf die Felder gegangen, um vielleicht noch so ne Rüber zu finden. Angeblich waren die ja total schwer aus dem Boden zu bekommen. Der Elf hat es nicht hinbekommen und es sah so aus, als würde er sich gleich was brechen, wenn er noch weiterziehen würde. Dann kam unsere Große. Sie hat noch mit uns gequatscht und uns verboten, Witze über den Elf zu machen, weil sie in so toll fand, glaube ich. Und dann griff sie sich die Rübe und zog sie dann einfach raus. Also so total einfach, als wäre es ein Stein oder so was. Und Phil, der hing noch dran, den hat sie dann einfach gleich mit rausgezogen. Das sah schon ein wenig lächerlich aus. Phil konnte uns aber sagen, dass die Rüben auf jeden Fall magisch waren, übrigens auch der Baum, von dem aber nicht mehr so viel da ist. Fünfhundert Jahre oder älter soll der sein.


Später kam dann noch so ein Büttel, Hydro oder Udo, von dem Chef vorbei, der uns erstmal verbieten wollten, hier was zu machen. Der hatte uns, nachdem Phil ihm kurz in die Augen geschaut hatte, aber erzählt, dass auch er den Geist schon ein paarmal gesehen hatte, aber auch erst, nachdem der Blitz eingeschlagen war. Viel Glück beim Chef würde wir aber nicht haben, weil der niemanden empfangen würde. Boris wäre auch nicht da, sagte er noch. Irgendwer muss hier doch was wissen…


Zum Glück ist das hier ein kleines Dorf, also kamen wir schnell bei diesem Turm vom Chef an. Die beiden anderen Büttel waren nicht da, also hat uns die Tochter selber aufgemacht. Tselda hat die ganz schön an die Wand gelabert, also hat sie uns dann reingelassen. Ist ’n komisches Haus, oben irgendwie größer als unten. Naja, unten wohnt der Alte, in der Mitte sie und dann oben die Büttel und Boris. Ich lasse die anderen mit der reden, dafür gehe ich mal aufs Klo. Zum Alten darf ich aber nicht, dafür schickt sie mich nach oben. Da dachte ich mir, ich könnte doch mal auf einen Sprung bei Boris reingucken, denn es war keiner da. Die Tür war verschlossen, aber das hat mich nicht aufgehalten. Sein Zimmer war normal, aber auf dem Tisch hab‘ ich ´nen Zettel gefunden, dass er Tanja Gold bezahlt hat, damit die ihm ´nen Geheimnis über die Tochter vom Alten verrät. Plötzlich hab‘ ich Schritte gehört und bin ganz schnell zurück auf vor die Tür gegangen. Da stand dann der eine Büttel, den unsere Große sicher wieder anstarren wird. Der schickt mich dann aufs Klo bei denen und bleibt direkt davorstehen. Was für ein Spanner, dafür habe ich ihn ein wenig geärgert.


Als ich wieder bei den anderen war, kam er dann mit und ich hab’ mich bei der Tochter vom Alten über ihn beschwert. Ich hab’ Tselda ‘nen Zeichen gegeben, dass ich bei Boris was hab mitgehen lassen und wir sind dann alle recht schnell wieder gegangen. Die Tochter war genauso bemerkenswert unhilfreich, wie schon in der Taverne. Draußen kam uns dann Boris entgegengeritten, dem sich Tselda einfach in den Weg gestellt hat. Begeistert war er nicht, aber viel verraten hat er uns auch nicht. Von dem Toten im alten Speicher wusste er nix. So ’n Reinfall und aufgeblasener Möchtegern.

Wieder im Dorf, haben wir Thekla und Präriehund getroffen, die scheinbar die einzigen sind, die hier Verstand im Kopf haben und uns helfen wollen, was gegen oder auch für diesen Geist zu tun. Während wir so redeten, kam uns der Gedanke, dass der Geist immer dann auftaucht, wenn ne Menge Rüben beieinander liegen. Also haben wir den Plan gefasst, dass wir ne Tonne Rüben auf einem Wagen in den Speicher stellen und warten, was passiert. Bis das alles organisiert war, haben wir uns noch in der Taverne mit ´ner Bäuerin unterhalten, die uns auch erzählt hat, dass sie und ihr Sohn, der im Übrigen ziemlich dolle wie Baktasch aussieht, Schreie am Speicher gehört haben und beide hatten auch die gleichen Träume, wie Alrik hatten. Nänni’s Spürnase hat den Sohn schonmal gerochen, nämlich im alten Speicher, obwohl der Kerl gesagt hatte, dass der noch nie war.


Bevor wir dann los sind, um den Speicher wieder aufzubauen, haben wir Tanja noch einen Besuch abgestattet, weil wir wissen wollten, was Boris so Wichtiges über die Tochter vom Alten herausgefunden hat. Ihr Häuschen war nicht besonders sauber, denn die hatte echt ne Menge Dreck, also Erde, unter ihrem Bett. Nach ein wenig Hin und Her wegen Geld, hat sie uns dann auch verraten, was sie Boris erzählt hat. Töchterchen hat damals einfach zugesehen, wie ihr Bruder ertrunken ist und hat wohl auch dem Alten nie erzählt, dass sie ihn hätte retten können. Die hat echt ein Problem würde ich mal sagen.


Am Abend sind wir dann los und haben den Karren mit dem Haufen Rüben in den Speicher gestellt. Der Geist ist dann tatsächlich aufgetaucht und hat so getan, als würde er den Speicher reparieren und Rüben anpflanzen. Das ging natürlich nicht richtig, weil er eben ´nen Geist ist. Der hat mir schon fast leidgetan. Die anderen haben entschieden, noch dazubleiben, aber ich war müde und wollte schlafen gehen. Zina hat die Rüben untersucht hab nix gefunden bis jetzt.


Am nächsten Morgen bin ich von der Tochter geweckt worden, weil die vor meinem Zimmer allen Dorfbewohnern verboten hatte mit uns zu reden oder uns zu helfen. Ich hab‘ mich gehörig beschwert, bei dieser doofen Kuh. Die Andere sind wieder gekommen und wir haben den Plan gefasst, dass wir jetzt wirklich den Speicher wieder aufbauen wollen und die Felder bestellen. Das klingt nach ´nem Haufen Arbeit, den ich nicht machen werden. Das hab‘ ich den anderen aber so nicht gesagt.


Thekla und Präriehund wollten Material organisieren, haben aber gesagt, dass das ne Weile dauern könnte. Da Töchterchen weggeritten ist wollten wir nun nochmal zum Alten. Der eine Büttel war immer noch gut auf den Elf zu sprechen, also sind wir ohne Probleme reingekommen. Der Alte hat auf dem Sofa gesessen und war gar nicht froh uns zu sehen. Tselda hat dann irgendwas gemacht und plötzlich war er viel netter. Vielleicht ist sie auch ´nen Elf? Aber wo sind dann ihre spitzen Ohren? Wie auch immer, jedenfalls hat uns der Alte nix sagen können, denn er wusste schlicht von nix. Nur, dass es vor hunderten von Jahren einen Kampf zwischen ein paar Leuten gegeben hat, weil die Rüben von dem einen größer waren als von dem anderen. Ich bin kurz mal in dem Schlafzimmer des Alten verschwunden, hab da aber nix gefunden. Zum Schluss hat der Alte dann doch noch was Interessantes über einen alten Hesinde Tempel in dem alten Dorf unter der großen Düne.


Wir wollten gerade nachsehen, wie weit Thekla und Präriehund sind, da hab‘ ich ein paar Schreie von weiter unten um Dorf gehört. Da wurden zwei schöne Dorfbewohner von ein paar Wölfen angegriffen. Überhaupt kommt Druna hier im Dorf aus dem Starren gar nicht mehr raus. Alle Leute scheinen hier echt ‚n paar hässliche Eltern gehabt zu haben, denn hier im Dorf sind irgendwie alle schön. Naja, der Alte nich so und Boris auch nicht, aber trotzdem. Nänni hat den größten Wolf einfach friedlich gemacht, da sind die anderen dann abgehauen. Nänni ist nen braver Hund, dachte ich so. Die beiden schönen Menschen wollten uns heute Abend auch helfen, den Speicher wieder aufzubauen. Fand‘ ich klasse, weil dann einfacher nur so tun kann, als ob ich was machen würden.


Als es schon fast dunkel war, sind wir mit viel Holz und Werkzeugen zum Speicher. Tselda hatte wohl den gleichen Gedanken, wie ich, denn auch sie hat alle nur rumkommandiert, aber irgendein Werkzeug hat sich nicht in die Hand genommen. Ich fand’s lustig.


Ein paar Stunden hat es gedauert, aber später ist der Geist wieder erschienen und hat diesmal mit uns gesprochen. Er war sehr dankbar, dass wir seine Arbeit gemacht haben und sagte, wie hätten ihn nun befreit. Jetzt könnte er dann endlich Frieden finden. Ich kannte ihn ja nicht, aber gefreut hab‘ ich mich schon mit ihm. Den Geist waren wir nun los, aber die Rüben bluteten immer noch. Als nächstes wollten wir uns den alten Tempel vornehmen.


Als wir nach Hause kamen, war unser Zimmer total durchwühlt. Ich fand, dass es gar nicht so anders aussah als meine Zimmer sonst auch, aber offenbar waren alle anderen recht aufgebracht. Phil war richtig böse, weil die so einen dieser grün leuchtenden Steine mitgenommen hatten. Mir haben sie nur ein paar Äpfel geklaut. Ich meine… Äpfel, ja? Wer klaut denn bitte Äpfel? Ganz schön armselig fand ich und wollte mir erstmal nen Apfel… ähh, nee. WER KLAUT DENN BITTE ÄPFEL?


Unten in der Taverne fanden wir Zina, die offenbar niedergeschlagen wurde. Alle ihre Aufzeichnungen waren weg. Sie hat nämlich herausgefunden, dass die Rüben so alraunenmäßig verzaubert sind. Echt selten und auch ziemlich wertvoll.


So sauer, wie wir waren, wollten wir erstmal zum Turm, um die Sachen wiederzuholen, weil, es war ja klar wer‘s war. Boris und so natürlich, richtig? Es war aber niemand da. Also so gar keiner. Syrixia und Nänni haben aber jede Menge Spuren gefunden, die zu Tanja führten. Da haben wir dann ein paar Kleinigkeiten wieder gefunden. MEINE ÄPFEL ABER NCHT! Ach ja, auch den grünen Stein nicht. Also jetzt in den Tempel.


Es hat sich gelohnt, die anderen schon vorgehen zu lassen, denn die waren mit der Arbeit, den alten Tempel zu finden, schon fertig. Als wir ankamen, brauchten sie nur noch ein paar starke Arme, um einen Eingang zu machen. Unsere Große war natürlich wie geschaffen dafür. Wir gingen rein und fanden im Wesentlichen nen Haufen Sand überall. Es gab noch ein Stockwerk unter uns, was dann tatsächlich interessanter war, denn hier fanden wir ein paar alte Bücherfetzen, aus denen wir endlich die ganze Wahrheit herauslesen konnten. Der Baum, die Aische hat die ganze Zauberenergie dieses Trotzkopfs aufgesaugt und als der Blitz da reingerauscht ist, hat der Baum sie wieder freigegeben. Darum sind dann alle Rüben verzaubert gewesen.


Mehr gab’s hier aber nicht, darum sind wir dann wieder nach oben gegangen. Noch nicht ganz draußen, hat Syrixa dann plötzlich ihre Faust gehoben. Ich dachte, sie wollte jetzt ne Rede halten, aber die anderen wussten offenbar, was sie meinte. Die Große zog mich hinter sie und machte sich kampfbereit. Die Tochter vom Alten und Boris hatten wohl ein paar Leute geschickt, die nach uns sehen sollten. Aber das war jetzt nicht fürsorglich gemeint, also wenn ihr versteht, ja? Den besten Ort hatten die sich nicht ausgesucht, denn wir machten uns alle bereit und warteten nur drauf, bis wir loslegen konnten. Ich erspare uns mal die Einzelheiten und sage nur so viel, dass wir denen ziemlich den Hintern versohlt haben.

Als wir wieder aus dem Tempel kamen, wurden wir von Präriehund empfangen, die total ängstlich war, dass wir vielleicht tot waren. Wir? Tot? Warum denn? Wegen dieser paar Tölpel, die sich um uns kümmern sollten? Naja, für sie hatten sie wohl gereicht. Ich wollte schon anfangen, ihr die Geschichte von Tierwu.., Thoral..., diesem Vampir zu erzählen, dem ich einen Eiszapfen in den A....lerwertesten geschossen hatte, aber die anderen waren nur daran interessiert die Tochter und Boris zu erwischen.


Wir suchten zuerst den Alten auf, den wir offenbar geweckt haben. Wie immer hatte der von nichts ne Ahnung und so durchsuchten wir das Haus einfach nochmal. Alle waren ausgeflogen, naja, zwei der drei Büttel nicht, denn die hatten wir ja im Tempel ‘versorgt’. Ja, wir hatten uns um sie gekümmert, haben wir dem Alten gesagt. Hahaha, wenn der wüsste, was wir damit gemeint haben. Achso... so dumm wird er dann vielleicht doch nicht gewesen sein. Egal, jedenfalls war keiner mehr da. Da er uns nicht geholfen hat, haben wir ihm auch nicht erzählt, was wir entdeckt haben. Er war sauer, ich fands lustig.


Weiter unten im Dorf, haben wir dann mitbekommen, dass die einen Karren voller Rüben nach Süden fahren wollten. Tanja und noch nen Büttel waren wohl auch dabei. Wir holten sie ziemlich schnell ein und stellten sie doch einigermaßen problemlos. Also so voll leicht, ohne irgendein Problem. Die Idioten wollten die Rüben klauen und verkaufen. Der Plan war offenbar nur mäßig gut, denn er hat nicht funktioniert. Wie auch immer, wir haben die Aufgehalten und Phil hatte endlich seinen komischen Stein wieder. Nur meine Äpfel… die hatten sie offenbar schon gegessen. FRECHHEIT!


Anhang – schöne Menschen


Eine Sache muss ich noch loswerden. Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie einen Ort besucht, an dem so viele schöne Menschen gewohnt haben. Also außer Thekla und vielleicht der Alte, der mich schon ein wenig an Geschenkeopa vom Hesindelichterfest erinnert, waren da irgendwie alle voll schön. Unsere Große ist aus dem Starren gar nicht mehr rausgekommen. Also ich find mich ja echt nicht hässlich und Syrixia ist nen echter Hingucker, naja halt Elfe und so, aber die Leute hier? Tanja, zum Beispiel. Die ist schon fünfundvierzig und könnte meine Mutter sein. Gleichalt, nee Quatsch. Moment. Schwester, also nur ein paar Jahre älter als ich, vielleicht auch gleichalt oder jünger eben. Dieser Tsapold, von dem Tselda erzählt hat, der wäre hier vermutlich verrückt geworden, weil hier einfach alle SO. UNGLAUBLICH. KRASS. SCHÖN. SIND! Auch die Typen hier. Zorro, dieser Büttel - holla der Waldkobold sage ich da nur. Fred, von dem müsste man direkt nen Bild malen und überhaupt, seine Freundin, Halfter. Was sollen denn da für Kinder draus werden? Die nächste Generation dieses Dorfes wird sooooo hässlich werden. Da kannst du jetzt schon mal direkt ne Palisade drum bauen. Was haben sich diese Götter nur dabei gedacht?



Präriegund - nicht von hier, aber trotzdem schön.

Vanja - 'n bisschen ungeschickt und schlecht im verstecken.

Alinja - Alter Thorwaler!

Zorro - würd ich schon auch nicht von der Bettkannte sößen.

Die Tochter vom Alten - außen hui - innen pfui.

Tanja - also mal ehrlich Leute. Ist doch wahr oder?

Fred - Was soll Frau denn da noch sagen?

Irina - irgend ein Bauersmädchen und sonst? Schön!

HULK - nicht grün, aber HULK!

Halfter - könnte auch als Elfe durchgehen.

Der Alte - Geschenkeopa

Boris - nicht schön und im Knast!

Hydro - schön und vielleicht noch im Tempel. Was für ne Verschwendung.


Ähh wer? - egal.

Thekla - Innen hui, außen pf... antastisch nett.

Der Geist - ok - bist achthundert Jahre alt (und tot), wirst aussehen du nicht gut!


 
 
 

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