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Atensios Tagebuch - Fünf Leute & ein Arschloch

Aktualisiert: 10. Sept.


Raschtul
Raschtul

Wenn Faisal Recht hat, dann muss ich nach Raschtul. Prunk, Reichtum und jede Menge Gelegenheiten, bare Münze zu machen. Warum war ich Trottel eigentlich vorher noch nicht da, ich war doch auch in Kunchom. Scheiße, egal, dann eben jetzt.


Brückenelementar
Brückenelementar

Auf dem Weg bin ich auf einen ex-Slaven gestoßen. Die kann ich auf zehn Meilen gegen den Wind erkennen. Ziemlich gut in Schuss, der Knabe. 20 Dukaten würde der sicher bringen, nur finde ich hier vermutlich keinen Abnehmer. Schade drum eigentlich. Seine Begleiterin ist auch interessant, allerdings sieht sie eher so aus, als könnte man gut mit ihr ins Geschäft kommen. Raschtul ist schon von Weitem zu sehen. Ziemlich beeindruckend, wobei nicht so beeindruckend, wie die Brücke, über die wir gehen müssen. Mit dem Koloss von Elementar möchte ich es nicht zu tun bekommen. Am Stadttor wird jeder gefragt, warum er in die Stadt will und wir reihen uns tatsächlich alle in einer Schlage ein. Vermutlich ist es nicht wert, hier, sagen wir mal, einen anderen Weg zu suchen. Vor Allem nicht mit diesem Koloss im Nacken. Hinter mir steht einer dieser Khor Geweihten Söldner. Ich weiß, dass die es mit der 9 haben, sich die Zahl so krass auf die Stirn zu tätowieren? So richtig stehen tut ihm das nicht. Gerade bei der Wache ist so ein Sonnenschein von Jägerin. Erzählt dem Typen doch glatt ihre halbe Lebensgeschichte und wir stehen hier wie die Idioten rum. „Zeit ist Geld, du Labertasche“. Wobei… die ist wohl nix gegen diesen dämlichen Barden. Man, geht der mir auf die Eier. Ich habe selten jemanden gesehen, der so viele Worte benutzt und dabei absolut nichts sagt.


Karawanserei
Karawanserei

Naja, nachdem ich dann endlich drin war, hat mich so’n Junge in die Karawanserei gelotst. Hat er gut gemacht, aus dem wird was und ich kann mein verschissenes Glück kaum fassen, genau die nervigen Leute, die mit vorher schon aufgefallen sind, landen mit am Tisch. Der hiesige Typ will uns ein Zimmer andrehen und dieser laufende Verbalwasserfall prescht voran und knöpft ihm das Zimmer mit einem ein Drittel, zwei Drittel Deal ab. Anfänger… Wie auch immer, das ist mit hier zu doof und ich haue in die nächst gelegene Kaschemme ab. Raschtul wartet auf mich…


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Nach ein oder zwei Stunden hatte ich dann genug gehört. Eine Alchemistin, Jadwiga, ist wohl offenbar die Tür, durch die man gehen muss, um hier Fuß zu fassen. Ein bisschen seltsam ist die schon, aber ich denke, dass muss sie auch. Sie gibt mir ein Päckchen für einen gewissen Adnan Nuhi, was ich dem heute Abend geben soll. Klar mache ich. Ich hab schon niedrigere Jobs erledigt. Ich gehe erst mal wieder zurück zu den anderen. Inzwischen werden die das Zimmer klar gemacht haben. Ich hoffe, ohne Geträllere.


Als ich ankam, hatten sie dem Besitzer der Karawanserei gerade einen ziemlich blinden Spiegel abgekauft. Die erste wirkliche Begegnung mit allen hätte wohl kaum seltsamer sein können. Sie sagten, der Spiegel, also eigentlich der Djin darin spricht und heißt Nili-Nuri Sha-Sanga. Wohl ein Luft Djin der allen, die hineinblicken eine schönere Version von sich selbst präsentiert. Ich sehe ganz gut aus, finde ich, mit Spiegel noch viel besser.  Der Spiegel gehörte Shania - wenn man den Leuten auf der Straße Glauben schenkt, dann ist sie schönste Frau des ganzen Kontinents. Angebetet wird sie. Mir drängt sich die Frage auf, warum ausgerechnet sie dann einen Spiegel braucht, der sie noch schöner macht. Hah, vielleicht hat er bei ihr nicht funktioniert, darum hat sie ihn weggegeben. 20-Dukaten ist der Spiegel wohl suspekt, naja da geb‘ ich nicht so viel drauf - Buschleute eben. Und die Geheimnisvolle, Tselda heißt sie, ist auch nicht so grün mit dem Ding. Ihr Schutzsegen verpufft allerdings kläglich. Die Labertasche ist aber Feuer und Flamme, war ja klar. Den andere beiden scheint es eher egal zu sein, machen aber irgendwie das, was alle machen. Nummer Neun macht eh alles, wenn der Preis stimmt, tja und die kleine Kopfgeldjägerin? Ich muss es irgendwie hinbekommen, dass ich mir den größeren Teil des Goldes sichere. Wie auch immer, der Spiegel hat noch einen Wunsch zu vergeben, weil zwei hat er schon verbraucht. Ich wittere jede Menge Gold.  Der Djin sagt, dass zu dem Spiegel noch ein Tuch gehörte. Wenn wir den Spiegel damit abrieben, würde ihn das daraus befreien und wir bekämen den Wunsch. Scheint machbar zu sein.


Das Tuch ist gelb mit Silberfäden durchzogen. Ziemlich auffällig und der Djin hat es das letzte Mal beim Händler gesehen. Vermutlich war das aber schon vor ner Weile. Ich meine, ich hätte da auch den ein oder anderen Tuchhändler gesehen. Ich hab eh Zeit totzuschlagen, also kann ich auch genauso gut mit allen losziehen.


Auf dem Bazar
Auf dem Bazar

Es ist wirklich überall geschäftig hier, allerdings hab ich das Gefühl, als müsste ich hier lieber meinen Geldbeutel festhalten, anstatt den ein oder anderen abzuscheiden. Unser Singvogel staunt über einen fliegenden Teppich, Alrik guck in die Luft kann er… Diese verdammten Köter. Überall streunen die rum und dann rennt noch so ein scheiß Vieh in uns rein, nachdem es nen Tritt bekommen hat. Die Neun und ich fallen in einen Stapel Melonen, verdammte Scheiße. Plötzlich ist alles voller Bälger, die die Melonen klauen wollen, ich verpasse ein paar davon ne kräftige Schelle. Verdammte Taugenichtse. Ok… Rotauge gefällt das offenbar so gar nicht. Ich glaube, ich lasse das mal lieber, mit dem will ich mich erstmal nicht anlegen. Mir war gar nicht klar, dass die Khor Typen nen Gewissen haben…


Endlich haben wir es dann aus dem Tumult herausgeschafft und treffen auf ne Geschichtenerzählerin.


Die Geschichtenerzählerin
Die Geschichtenerzählerin

Die Alte sitzt auf einem Stapel Tüchern, der offenbar zu dem Händler nebenan gehört. Der scheint nichts dagegen zu haben. Vermutlich ist er für die Attraktion noch dankbar – mehr Kunden. Sie erzählt irgendeine Geschichte über eine damalige Shanja und die heutige Shanja Eshila. Nachdem sie fertig war, fragt 20 Dukaten ob sie Geschichten über Djinne oder Spiegel kennt. Hat sie verneint. Aber sie konnte erzählen, dass seit 200 Jahren alle Shanjas seit 200 Jahren vom Stamm der Bani Avad stammen. Wir fragen nach dem Tuchhändler, und der Nachbar fühlt sich direkt angesprochen, aber den besoffenen Novadi kennt sie und beschreibt uns den Weg. Gaftatr ben Assaf heißt er.




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Bei dem angekommen, sehen wir, wie so ein Magierjüngling nach nem Spiegel fragt. Wir machen direkt große Augen, aber der verschwindet dann.  ist unser Sängerknabe wohl ein wenig zu schnell mit der Tüs ins haus gefallen, denn der hat direkt nach nem gelben Tuch mit Silberfäden gefragt. Der Novadi kann jetzt jeden Preis nennen und er verarscht uns noch, weil Edgenion erklären muss, wie man richtig handelt – Anfänger. Trotzdem einigen sie sich irgendwie, aber jetzt wird’s ziemlich irre.


Gerade, als wir es kaufen wollten, kommt so ein verwöhntes Muttersöhnchen auf ner Sänfte um die Ecke und schickt seine Lakaien zu Assaf, um das Tuch zu holen. Alle schmeißen sich in den Staub und die Pfeiffe Assaf übergibt das Tuch an die. Scheiße, es wird ne schlechte Idee sein, denen jetzt eins in die Fresse zu geben, also lassen wir sie laufen. Jetzt wird’s noch verrückter. Draußen steht der Jüngling wieder und verzaubert das Tuch oder so, so dass es in seiner Hand landet. Und die Wachen rennen los. Nummer 9, Tselda, Edgenion und ich rennen los. Persephone und 20 Dukaten bleiben bei dem Schnösel. Ich bekomme nur noch mit, dass Tselda in einen Stand voller Vögel rennt und der Große dann einfach stehen bleibt, um die Viecher wieder einzusammeln. Ich fasse es nicht… Wir holen auf, da renne ich einen übern Haufen und bin fast dran am zweiten da dreht sich der Junge um, macht irgend so’n Gefuchtel und holt nen

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Windstoß aus dem Nichts. Ich muss ausweichen, renne aber in so eine dämlich im Weg stehende Magd rein. Unser Singvogel ist ziemlich schnell muss ich feststellen, denn der überholt die Wache am Ende und schließt zum Magierjüngelchen auf. Der wiederum fuchtelt wieder rum, aber das scheint nicht geklappt zu haben. Schließlich quatscht Edgenion den Jungen den mit irgendwas voll, woraufhin der direkt stehen bleibt. Und jetzt stehen wir alle wieder beieinander und die Wachen wollen das Tuch haben. Tselda hatte sich wieder zu uns gesellt, wobei ich mir unter unauffällig von einer Phex Geweihten durchaus mehr versprochen hatte. Auf dem Weg ist sie nochmal in einen Stand mir Kiwis gerannt, sieht jetzt dementsprechend aus und riechen kann man sie auch meilenweit. Alles echte Profis hier. Nummer 9 ist immer noch am Vögel retten.  Das kannst du dir nicht ausdenken, ehrlich.

Der Schnösel
Der Schnösel

Als wir da so stehen, macht Edgenion Anzeichen, dass er das Tuch klauen will und wir das dann im Kreis uns gegenseitig zustecken, damit, wenn die Wachen uns durchsuchen, sie nix bei jedem von uns finden. Hätte ich nicht von ihm gedacht, dass er tatsächlich Eier hat. Ich bin auf jeden Fall dabei, haha.


Der verrückte Hund klaut es dem Jungen tatsächlich. Der schreit das auch direkt heraus, aber die Wachen scheint das nicht zu kümmern. Die packen sich den Jungen jetzt und fangen an, ihn zu durchsuchen. Allerdings wissen die, was die da machen, denn ich sehe hier nicht, wie das klappen könnte, ohne dass die davon Wind bekommen. Ich gebe Edgenion zu verstehen, dass das so nix wird. Unsere Vitaminbombe begreift auch und sorgt für eine Ablenkung. In der Zeit steckt Edgenion dem Jungen das Tuch wieder zu, und zwar dort, wo die Wachen schon gesucht hatten, echt clever. Das hätte ich selbst nicht besser machen können. Der Junge rafft es auch nicht. Nachdem der nun vollständig gefilzt wurde, bekommt er als Bestrafung zehn Hiebe mit der flachen Seite des Kunchomers einer Wache und er quiekt wie eine Sau. Hat er wohl verdient, nehme ich an, wobei er wohl noch gut weggekommen ist. Wir werden noch befragt, aber da die Edgenions Aktion nicht mitbekommen haben, sind wir fein raus, da wir das Tuch ja eigentlich nur kaufen wollten. Am Ende ziehen die Wachen wieder ab, ehrlich besorgt darum, ob sie ihren Job morgen noch haben.


Später treffen wir uns wieder auf dem Besar, glücklich, dass die Nummer glimpflich für uns ausgegangen ist. Aber nur, um zu hören, dass Persephone wohl nicht viel von Diplomatie hält. Ich meine, der Schnösel hatte einen Aufschlag hier, der jedem Außenstehenden klar gemacht hat, dass der nicht irgendwer ist. Spätestens nachdem alle freiwillig Staub gefressen haben, hätte es auch ihr klar werden können. Aber nein. Sie spricht, nein schreit ihn an, dass er doch gefälligst antworten soll. Echt jetzt? Noch mehr Aufmerksamkeit können wir glaube nicht erzeugen. Naja, sie haben dann noch was sinnvolles gemacht und den Händler befragt.


Der Junge, Yussuf Yakub ibn Hashamayim, ist ein Magier der hiesigen Magierakademie. Das ist vermutlich der Grund, warum ihm nicht irgendwas abgehackt wurde vorhin. Seine Familie ist heute verarmt, was wohl aber nicht immer so war. Der Spiegel gehörte seiner Famile, was sein Interesse daran erklärt. Er ist hier ziemlcih bekannt, weil er schon als Junge überall und nirgens gearbeitet hat. Als letztes dann bei ner Schmuckhändlerin, Jamilah.


Der Schnösel allerdings ist kein Geringerer als der Sohn der aktuellen Visira - Aliah ibn Dscherid. Der Händler hatte keine Antwort darauf, was genau der nun mit dem Tuch wollte, aber er muss wohl keinen Grund haben bei seinem Stand. Naja, vielleicht verabschiede ich mich schon mal von Persephones. Solche Typen lassen Leute aus geringeren Gründen verschwinden.


Scheiße, ich hab aber noch nen größeres Problem. Der ganze Tuch-Vögel-Kiwi-Schnösel-Staub-fressen-Mist hat mich völlig aus dem Tritt gebracht. Ich habe direkt die Instruktionen von Jadwiga vergessen. Unprofessioneller gehts nicht, ehrlich, hatte ich mich doch vorhin über die ganzen Profis hier ausgelassen. Ich stehe bestimmt unter Beobachtung, also kann ich mir nicht leisten, das Paket loszuwerden und zu verschwinden. Davonlaufen ist aber auch nicht mein Ding. Es ist so ein Obsidiananhänger, ist bestimmt ein Erkennungszeichen. Wie komme ich aus der Scheiße nur wieder raus.

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Naja, technisch hat sie nicht gesagt, wann ich das Paket überbringen soll. Vielleicht gibt sie mir gegen Bezahlung eine zweite Chance. Oder, da wir ja jetzt notgedrungen in diese Schnöselnummer drinstecken, vielleicht kann ich da mit Informationsbeschaffung dienlich sein. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass sie da keinen dahergelaufenen Typen wie mich für braucht. Auf der anderen Seite steht nur Persephone auf seiner Liste und mich kennt hier keiner. Oder ich erzähle ihr von dem Djin im Spiegel. Ich könnte auch versuchen, erstmal mehr diesen Anhänger herauszufinden. Ich frag' mal unsere Kiwi, die könnte sowas schon mal gesehen haben.  Wie auch immer, ich muss es versuchen. Der Markt hier ist wirklich vielversprechend.


Die anderen sind in der Zeit im Badehaus gewesen und haben sich nach der Visira erkundigt. Dabei kam heraus, dass ihr Schnöselsöhnchen hier wohl nicht besonders gemocht wird, weil er für das Volk hier sein aranisches Näschen wohl zu weit oben trägt. Vielleicht kann ich das ja nutzen, irgendwie.


Zurück in der Karawanserei haben wir den Spiegel rausgeholt und angefangen, mit dem Djin zu quatschen. Der Luftgeist hat natürlich gleich kommentiert: „Das war ja eine turbulente Aktion". Kein Scheiß, Nemrod.


Yako-Te wollte wissen, ob der Djin schon mal was von diesem Yussuf gehört hat und ob er wirklich mal in seinem Besitz war. Außerdem, wie er überhaupt in den Laden gekommen ist und wer sein letzter Besitzer war. Dabei hat mich Yako-Te die ganze Zeit so misstrauisch angesehen - amüsant, wie offen der Kerl zeigt, dass er mir nicht über den Weg traut. Naja, wenn ich ehrlich bin, würde ich mir auch nicht trauen. Wie auch immer -  viel Geplauder, wenig Inhalt. Der Djin kann keine spezifischen Informationen liefern, labert aber wie ein Wasserfall. Zeit versteht das Ding auch nicht. Kann nicht mal sagen, wie lange er schon in dem Spiegel hockt. Erzählt nur, dass er schon mal in einem Teppich und in einem Glas war. Na toll, das hilft uns weiter.


Edgenion hat dann den Chef der Karawanserei gefragt, ob er den jungen Magier kennt und wo wir ihn finden können. Der Chef wusste tatsächlich was: Der Junge wohnt hinter dem Boron-Tempel. Als Edgenion gefragt hat, ob er was für die Info schuldet, wollte der Chef ein Lobeslied für seinen morgigen Auftritt. Geschäft ist Geschäft, nehme ich an. Wir haben beschlossen, noch am selben Abend zu Yussufs Bude zu gehen. Vielleicht ist er da und hat Lust zu reden - oder wenigstens Angst genug, um kooperativ zu sein.


Sind dann zum schwarzen Platz. Da waren Boroni unterwegs, die um eine Säule rumgelaufen sind und vor sich hin gemurmel haben. Offensichtlich beim Beten und sich selbst kasteiend. Religiöse Spinner gibt's überall, aber die lassen wir schön in Ruhe. Wir sind um den nördlichen Borontempel rumgegangen.


An seinem Haus angekommen, haben wir an der Tür nach ihm gefragt. Stellt sich raus: Die Stadtwache war da. Vielleicht haben sie ihn abgeholt? Das würde einiges erklären. Tselda hat das Schloss seiner Wohnung geknackt - endlich mal jemand mit praktischen Fähigkeiten! Drinnen haben wir eine Geldkassette gefunden. Neben dem Geld noch jede Menge andere Wertsachen. Der Junge war also doch nicht so arm, wie er getan hat. Interessant.


Wir sind dann wieder verschwunden und zurück zur Karawanserei. Hab noch eine kleine Anschleichfalle angebracht - ein Glöckchen an der Tür. Kann nie schaden zu wissen, wenn jemand kommt. Dann ab ins Bett.


Am nächsten Tag haben wir uns aufgeteilt. Der Spiegel bleibt bei Yako-Te und mir – ausgerechnet! Setzt sich auf sein Bett und starrt mich an als würde ich ihm jeden Moment die Kehle durchschneiden. Haha, so falsch liegt er nicht. Edgenion und Tselda sind zur Magierakademie, um rauszufinden, wo sich Yussuf rumtreibt. Persephone und Khorim sind zur Stadtwache - wollen checken, ob es einen Steckbrief für den Jungen gibt.


Mal sehen, was dabei rauskommt. Ich hab langsam das Gefühl, dass diese ganze Sache größer wird, als wir dachten. Und ich bin immer noch sauer wegen dem verpassten Termin gestern Abend. Muss unbedingt zu Jadwiga und das wieder geradebiegen. Geschäft ist Geschäft, auch wenn's mal schiefläuft.


Die anderen sind dann wiedergekommen und hatten einiges zu berichten. Persephone und Nummer 9 waren bei den Kopfgeld-Aushängen und siehe da - ein Amtsanmaßungsschreiben. Zeit und Beschreibung passen haargenau zu Persephones kleinem Zwischenfall mit dem Schnösel gestern. Keine Überraschung, ehrlich. Die Wachen neben der Tafel waren erstaunlich gesprächig. Haben direkt erzählt, dass sie Yussuf schon geschnappt haben und sich gewundert, woher die beiden das wissen. Persephone hat dann wohl eine Geschichte erfunden, die sogar die Wachen geschluckt haben - respekt, hätte ich ihr nicht zugetraut. Der Junge ist jedenfalls in der Magierakademie. Na toll. 


Zwischenzeitlich war dem Djin im Spiegel langweilig geworden und der Luftgeist hat angefangen zu singen. Yako-Te und ich hätten uns fast umgebracht. So ein nerviges Vieh! Als die anderen dann da waren, haben wir dem Plappersack natürlich alles erzählt. Kann ja sein, dass der doch noch was Brauchbares weiß. 


Ich hab vorgeschlagen, einen Deal mit Yussuf zu machen. Der Junge sitzt in der Scheiße und braucht Hilfe, wir brauchen das Tuch. Klassische Win-Win-Situation. Nur müssen wir erstmal an ihn ran. Die Magierakademie ist definitiv nicht der richtige Ort für unsereins. Da fallen wir auf wie bunte Hunde. Also ab zu seiner Bude. 


Unterwegs hatte ich übrigens eine interessante Idee: Persephone oder Tselda könnten sich beim Schnösel als Braut anbieten. Klingt verrückt, aber so kommen wir vielleicht an ihn ran. Mal sehen, ob eine von beiden Lust auf sowas hat. 


An Yussufs Wohnung stehen zwei alte Knacker rum, die uns erzählen, dass der Junge bis morgen am Pranger steht. Verdammt, das wird kompliziert. Auf dem Weg dahin ist mir was aufgefallen - so ein kleiner Luftwirbel, der an einer Häuserecke aufgetaucht und wieder verschwunden ist. Vielleicht werden wir belauscht? Kann auch nur Zufall sein, aber ich traue hier niemandem über den Weg. 


Am Pranger war Yussuf dann tatsächlich. Und der hatte überhaupt keine Lust auf Edgenion - und damit auch nicht auf uns. Yako-Te hat versucht, mit ihm zu reden, aber der Junge wurde nur sauer. Yako-Te wollte aber nicht aufhören und hat ihn weiter bedrängt. Schließlich hat er Yussuf eingeschüchtert, woraufhin der ruhiger wurde. Aber dann ist die Sache eskaliert - Yussuf hat Yako-Te als Sklave bezeichnet. Das war offensichtlich ein Fehler, denn Yako-Te ist richtig sauer geworden, hat den Käfig gestoßen und ist abgehauen. Persephone hat noch versucht, Yussuf zu überzeugen, aber das ist auch schiefgegangen. 


Wir stehen jetzt vor dem Tor zur Oberstadt. Zwei steinerne Statuen, die jeden kontrollierend anstarren. Die prüfen, ob man einen wahrheitsgemäßen Grund hat, reingelassen zu werden. Interessante Sache - magisch natürlich. 


Tselda wurde eingelassen, ich auch. Edgenion kam auch durch. Persephone nicht - ha! Yako-Te und Khorim haben es geschafft. Persephone hat sich dann verkleidet, ist nochmal vor die Statuen und hat diesmal die Wahrheit gesagt - und wurde reingelassen. Das Besondere war: Beide Statuen haben gleichzeitig ihre Köpfe gedreht. Das ist allen aufgefallen und scheint was Besonderes zu sein. Vielleicht liegt's an ihr? Oder an dem, was sie vorhatte? 


Edgenion und Persephone sind zum Rajan-Tempel, er hat dort ein Lied gespielt. Der Rest von uns ist zum Phex-Tempel. Tselda hat ewig gebetet - die Geheimnisvolle braucht wohl Führung. Khorim und ich haben einen Talisman gekauft und Phex um Unterstützung für unsere Vorhaben gebeten. Bei dem, was wir vorhaben, können wir jede Hilfe gebrauchen. Auch die göttliche. 


Bin mal gespannt, wie das alles weitergeht. Langsam wird mir klar, dass wir in was richtig Großes reingeraten sind. Aber wo viel Risiko ist, ist auch viel Gold zu holen. Und ich hab definitiv nicht vor, mit leeren Händen hier rauszugehen.  


Die anderen waren heute fleißig und haben sich nach der Brautschau erkundigt. Edgenion war im Raja-Tempel - natürlich, wo sonst würde so ein Sängerknabe hingehen. Hat dabei einiges rausgekriegt: Die Visira soll die Entscheidung treffen, wer ihren Schnösel heiratet. Das Problem ist nur, dass der Sohnemann nicht gerade den Vorstellungen der Tulamyden entspricht. Überraschung! Ein verwöhntes Muttersöhnchen, das keiner leiden kann. Wer hätte das gedacht?


Interessant ist aber, dass Edgenion einen Kontakt bekommen hat, der was bei der Brautschau arrangieren kann. Morgen soll es mehr Informationen geben. Das könnte nützlich werden.


Tselda war im Phex-Tempel - wenigstens mal im richtigen Laden, wenn man mich fragt. Hat ähnliche Infos bekommen: Die Brautschau richtet sich wohl hauptsächlich an den Stadtadel. Aber die Visira ist pragmatisch, was bedeutet, dass selbst unsere Kopfgeldjägerin Chancen haben könnte. Wird vermutlich ein paar Prüfungen geben. Man kann auch direkt an die Visira schreiben - interessante Option.


Yako-Te stand dabei nur andächtig in der Gegend rum. Typisch.


Tselda ist dann noch mal durch die Stadt spaziert, um nach Klettermöglichkeiten zu suchen. Die Frau denkt wenigstens praktisch. Später haben wir uns noch ein paar echt imposante Felsgräber, wobei ich eher sagen möchte, Felskryptas angesehen.


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Beim Essen hab ich mir eine Wachtel bestellt - muss man sich auch mal was gönnen in dieser Stadt, naja und Khorims Elf-Schritt mit dem Wachtelhändler har mir geradezu befohlen, soas zu bestellen. Hab Yako-Te ein bisschen provoziert, dass er sicher glaubhaft als Gefolge dienen könnte. Der Blick, den er mir zugeworfen hat, war unbezahlbar. Aber ehrlich, für die Brautschau könnte das durchaus nützlich sein.


Nachdem wir dem Djin unseren Plan, Persephone als Braut herzurichten und wir als ihr Gefolge mitzukommen, erzählt hatten, hat er angeboten, für ein wenig Pomp zu sorgen. Köpfchen! Wir sind zurück zur Karawanserei und haben ihn ein entsprechend preisleistungsmäßiges Kostüm entwerfen lassen. Mal sehen, was dabei rauskommt.


Dann ist eine Magd auf mich zugekommen - ein Boroni hat nach mir gefragt und sich nach meinem Verbleiben erkundigt. Verdammt! Das kann nur mit meinem verpatzen Auftrag zu tun haben. Entweder Jadwiga ist sauer, oder... schlimmer.


Ich hatte Tselda von meinem Auftrag erzählt. Die hat tatsächlich gekichert wegen meiner Unprofessionalität. Ha! Als ob sie es besser machen würde. Aber sie und Khorim wollen mir nicht helfen - das Paket hat angeblich eine "unangenehme Aura". Abergläubischer Quatsch, wenn ihr mich fragt.


Also bin ich allein zu Jadwigas Laden. Immer noch zu. Der Nachbar hat mir erzählt, dass der Laden seit gestern geschlossen ist - direkt nach meinem Besuch. Das ist kein Zufall. Entweder ich hab sie vergrault, oder... vielleicht ist sie selbst die Kontaktperson? Das würde einiges erklären.


Am Abend dann Edgenions großer Auftritt. Muss ich zugeben - der Kerl kann was. Die Karawanserei war wunderschön vorbereitet, er hat hervorragend gesungen und gespielt. Etwa 150 Leute waren da, viele von Rang und Namen. Das war echte Werbung für den Laden und vielleicht für uns. Wenn das so weitergeht, könnte dieser Bardenjunge sogar richtig nützlich werden.


Aber ich hab immer noch dieses verdammte Paket und einen Boroni, der nach mir sucht. Das gefällt mir gar nicht. Morgen muss ich das klären, bevor es richtig hässlich wird. In Raschtul verschwindet man schnell mal spurlos, wenn man die falschen Leute verärgert.


Edgenions Auftritt war wirklich beeindruckend, muss ich zugeben. Der Kerl hat Talent und weiß, wie man Kontakte knüpft. Kaum ist das Lied zu Ende, schnappt er sich eine Flasche Wein - natürlich vom Feinsten - und macht sich direkt an die Rahja-Geweihten aus dem Tempel ran.


Die haben tatsächlich einen dabei, der was zu sagen hat: Rhayad, ein Verwandter der Wesira höchstpersönlich. Ein guter Anfang! Edgenion fragt ihn über die Brautsuche aus, und der Typ ist erstaunlich gesprächig. Vielleicht liegt's am Wein, vielleicht ist er einfach stolz darauf, dass jemand nach seiner Meinung fragt. Es ist nicht zu übersehen, dass er ein hiesiger Magier ist. Das kann uns doppelt nützlich sein.


Was dabei rauskam, ist Gold wert: Die Wesira sucht sich die Kandidatinnen selbst aus und lädt sie ein. Klingt nach einem elitären Zirkel, aber so läuft das hier eben. Rhayad erklärt, man könne einen Brief schreiben oder einen Boten schicken - und natürlich müssen Geschenke mit. Eines für die Wesira, eines für ihren Schnösel. Die machen keine halben Sachen.

Rhayad
Rhayad

Yako-Te fragt nach der Größe der Geschenke – praktischer Gedanke. Aber Rhayad reagiert nicht. Vielleicht ist ihm die Frage zu direkt, oder Yako-Te ist unter seiner Würde. So wie Rhayad sich gibt, sehr wahrscheinlich Letzteres.


Interessant wird's, als Edgenion nach dem Sohn fragt. Rhayad meint, er hätte einfach zu viel Zeit und keine Aufgabe - ganz unbeliebt sei er nicht. Ha! Das ist politische Höflichkeit vom Feinsten. Übersetzt heißt das: Der Junge ist ein fauler Nichtsnutz, aber wenigstens kein kompletter Psychopath.


Während des Gesprächs rappelt der Spiegel in Tseldas Rucksack. Der Djin wird unruhig.

Am Ende hat Edgenion 5 Dukaten im Hut gesammelt. Nicht schlecht für einen Abend. Der Karawansereiführer ist so begeistert, dass er uns die nächsten beiden Tage kostenlos bleiben lässt. Das nenne ich eine Investition, die sich gelohnt hat.


Zurück auf dem Zimmer kommt endlich der Spiegel zu Wort. Der Djin labert wie ein Wasserfall über Geschenke und Auftreten - als hätten wir das nicht gerade selbst gehört. Aber immerhin bestätigt er, was wir schon ahnten: Ohne die richtige Präsentation läuft hier nichts.


Tselda hat eine interessante Idee für ein Geschenk: Eine Kiste Bosparania mit dem Hinweis, es sei die letzte vom Piratenschiff. Clever! Das hat Geschichte, Exklusivität und einen Hauch von Abenteuer. Genau das, was reiche Schnösel mögen.


Dann geht's an die Ausstattung von Persephone. Der Spiegel zeigt verschiedene Outfits – wenn er nichts kann, aber das kann er. Wir beraten, wer den Brief an die Wesira schreibt und wer unterschreibt. Details sind wichtig in diesem Geschäft. Mir kommt die Idee, dass das ja Rhayad machen könnte. So, könnten wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum Einen haben wir eine Person von Stand und Einfluss, die uns den Brief unterschreibt und zum Anderem kommen wir in die Akademie.


Für den Sohn überlegen wir ein Geschenk. Ein Falke wäre standesgemäß, oder vielleicht ein Brettspiel? Bei so einem gelangweilten Muttersöhnchen könnte beides funktionieren. Hauptsache, es sieht teuer aus und gibt ihm was zu tun.


Das Problem: Die ganze Kiste Bosparania sprengt unser Goldbeutel. Wir reduzieren auf eine Flasche, dafür will Edgenion die Verzierungen der Kiste aufwändiger gestalten. Gute Idee - Präsentation ist alles.


Während die anderen um Persephones Aufmachung diskutieren, kann ich endlich nicht mehr länger warten. Dieses verdammte Päckchen brennt mir schon viel zu lange in der Tasche. Ich muss wissen, was drin ist, bevor dieser Boroni mich findet und unangenehme Fragen stellt. Ich zeige es Tselda und Khorim, aber beide können nichts damit anfangen, außer nochmals zu bestätigen, dass das Teil ne richtige beschissene Aura hat.


Die Sache mit Jadwiga lässt mir keine Ruhe. Ihr Laden ist seit meinem Besuch zu - das ist kein Zufall. Entweder bin ich in etwas richtig Großes reingestolpert, oder ich hab mir einen mächtigen Feind gemacht. Beides ist schlecht für die Gesundheit.


Aber eins nach dem anderen. Erst bringen wir Persephone in Position, dann kann ich mich um meine eigenen Probleme kümmern. Und wer weiß - vielleicht kann ich aus dieser ganzen Brautschau-Geschichte mehr rausholen, als nur den Wunsch vom Djin. Reiche Leute haben immer andere Probleme, für die sie gerne bezahlen.


Die Nacht war ruhig - zu ruhig, wenn ihr mich fragt. Yako-Te und ich haben die erste Wache gemacht, und der Kerl hat mich die ganze Zeit angestarrt, als würde ich ihm jeden Moment das Messer zwischen die Rippen rammen. Amüsant, aber irgendwie auch anstrengend. Manchmal frage ich mich, ob es das wert ist, mit solchen Leuten zu arbeiten. Andererseits - Vertrauen ist ein Luxus, den sich Leute in unserem Geschäft selten leisten können.


Als wir am Morgen aufgewacht sind, hing eine schwarze Schleife an unserer Tür. Die unteren Enden waren in Blut getränkt. Scheiße. Das ist definitiv keine Boroni-Visitenkarte, auch wenn die Farbe passt. Das sieht eher nach einem Assassinenauftrag aus, oder zumindest nach einer sehr deutlichen Warnung. Der Djin im Spiegel wusste natürlich nichts - wie immer, wenn man ihn mal braucht.


Khorim und ich sind direkt zum Gesuchten-Brett, aber da war nichts Neues zu finden. Also ab zu Yussuf am Pranger. Der Junge hing immer noch da und sah aus wie ein nasser Sack. Verwirrt war er auch, vermutlich wegen der Sonne. - konnte uns überhaupt nichts über die Schleife sagen. Hat nur da gehangen und gesabbert.


Da das nichts gebracht hat, sind wir in die zwielichtigeren Ecken von Raschtul. Da kenne ich mich aus - solche Viertel gibt es in jeder Stadt, und die Leute dort reden, wenn man weiß, wie man fragt. Und siehe da: Die Schleife ist das Zeichen vom "Schwarzen Skorpion" - eine Gruppe von "Problemlösern", wie sie sich nennen. Ha! Wir alle wissen, was das bedeutet. Die regeln Angelegenheiten zwischen allen sozialen Schichten, wenn die normalen Wege nicht funktionieren. Oder wenn jemand bereit ist, genug zu bezahlen.


Über Jadwiga wusste man, sie ist wohl das Aushängeschild einer der hiesigen Interessensgemeinschaften, und es ist sehr ungewöhnlich, dass sie einfach verschwunden ist. Das erklärt einiges. Ich bin anscheinend in ein größeres Spiel reingestolpert, als ich dachte. Verdammt.


Während Khorim und ich in den dunklen Ecken der Stadt rumgeschnüffelt haben, waren die anderen fleißig. Persephone und Yako-Te sind zu einem Schneider auf dem Basar - endlich macht jemand was Praktisches! Sie haben auch Broschen mit silbernem Fuchs gekauft, als Erkennungswappen für ihr Gefolge. Gute Idee, das sieht professionell aus und könnte bei der Brautschau nützlich sein.


Edgenion und Tselda waren in der Magierakademie. Die beiden haben sich tatsächlich angemeldet und sind mit einem fliegenden Teppich reingefahren - Luxus pur! Ein Steingolem hat sie nach ihrem Begehr gefragt, und anscheinend war Edgenion interessant für das Ding, weil er ein Halbelf ist. Nach der Golam dann genug gestarrt hatte, hat er ihnen ne Treppe beschworen. Zwanzig Minuten haben sie gewartet und konnten dabei Gargoyles, Golems, Djinns und Elementare beobachten. Nicht schlecht für einen kostenlosen Ausflug.

Dann kam endlich Rhayad. Der könnte das Empfehlungsschreiben schreiben, wenn er etwas dafür bekommt. Aber sie konnten sich auf nichts einigen und sind unverrichteter Dinge wieder abgezogen. Typisch - manchmal muss man eben mehr investieren, um was zu bekommen.


Zurück in der Karawanserei haben Yako-Te und Edgenion an der Kiste für die Wesira geschnitzt. Handwerkliche Arbeit ist nicht meins, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Tselda hat beschlossen, den Brief jetzt selbst zu schreiben - wahrscheinlich die praktischste Lösung.


Favian

Und dann wurde es richtig interessant. Plötzlich stand Favian vor der Tür - ein Punin-Boroni. Der wollte den Gegenstand, den Jadwiga mir gegeben hatte. Scheißerei, also doch! Der Typ war direkt und professionell, kein religiöses Gerede oder Missionarseifer. Respekt.


Was er erzählt hat, war noch interessanter: Der Gegenstand gehört der Boron-Kirche und ist von einem Dämonen besessen. Verdammte Scheiße! Kein Wunder, dass Tselda und Nummer 9 eine schlechte Aura gespürt haben. Das Ding darf nicht mit Blut in Berührung kommen, weil der Dämon dann aus dem Reich Thargunitoths beschworen wird. Danke für Nichts, Jadwiga!


Favian will nicht nur den Gegenstand - er will auch an die Hintermänner ran. Atnan Nuhrim heißt der Typ, dem ich das Ding bringen sollte. Ein Dämonologe, der schon lange gesucht wird. Das erklärt vermutlich, warum die ganze Sache so schiefgelaufen ist. Jadwiga sieht das nicht ähnlich, weil das normalerweise nicht zu ihren Geschäften gehört. Vermutlich hat sie mehr Geld gerochen, als ihr gut getan hat.


Das Beste kommt noch: Wir haben uns bereit erklärt, als Köder zu dienen. Ja, richtig gehört. Freiwillig in die Höhle des Löwen zu spazieren ist normalerweise nicht mein Ding, aber diesmal könnte es sich lohnen. Die Boron-Kirche zahlt sicher gut für einen gesuchten Dämonologen, und vielleicht kann ich dabei auch noch ein paar andere Geschäfte machen.


Außerdem - wenn Jadwiga wirklich in diesem Schlamassel steckt, dann bin ich sowieso schon drin. Mittlerweile vermutlich spätestens ab jetzt, wir alle. Besser, ich spiele mit, anstatt wegzulaufen und zu hoffen, dass mich der Schwarze Skorpion vergisst. So dumm bin ich nicht.


Die Sache wird immer komplizierter, aber auch immer lukrativer. Brautschau, Djinn-Wunsch, Dämonologe - wenn ich das alles clever anpacke, könnte ich richtig fett absahnen. Und wenn nicht... nun ja, dann sollte ich besser schnell laufen können.


Favian ist mit der verfluchten Schatulle verschwunden, und Nummer 9 ist ihm gefolgt. Kann ich verstehen - wenn ich so abergläubisch wäre, würde ich auch sicherstellen wollen, dass das Ding wirklich dahin kommt, wo es hingehört. Aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass mir das Teil nicht mehr in der Tasche brennt. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich mich geschnitten hätte.


Kaum ist der Boroni weg, klopft es schon wieder an der Tür. Yako-Te öffnet und vor ihm steht - na sieh mal an - Rhayad höchstpersönlich. Der Magier aus der Akademie, der gestern noch zickig war wegen der Bezahlung. Yako-Te lässt ihn widerwillig rein, als hätte er eine Wahl.


Rhayad zieht ein Pergament heraus - blanko, aber mit seiner Unterschrift. "Ich habe Euch etwas mitgebracht", sagt er. "Ein Gefallen für einen Gefallen - vielleicht kann ich Eure Dienste irgendwann gebrauchen."


Ha! Jetzt wird's interessant. Der Typ hat also doch begriffen, dass wir nicht nur irgendwelche Dahergelaufenen sind. Vielleicht riecht er das Geschäft, oder er hat andere Pläne. Egal - das blanko Pergament mit seiner Unterschrift ist Gold wert für unsere Brautschau-Nummer. Wir nehmen das Geschenk selbstverständlich an.


Aber dann wird's richtig eklig. Persephone sieht plötzlich etwas am Fenster - ein Flackern, als wäre etwas Getarntes durch die geschlossenen Fensterläden gekommen. Scheiße, ich hasse Magie. Kann nie was Gutes bedeuten.

Grüner Blubberdämon
Grüner Blubberdämon

Das Ding materialisiert sich vor meiner Nase - eine grüne, blubbernde Präsenz, etwa melonengross. Und natürlich hat es eine Botschaft für mich. Warum bin ich immer derjenige, der solche Geschenke bekommt?


Die Nachricht ist kurz und alles andere als süß: "Ihr habt Dinge in eurem Besitz. Sie sind nicht für euch bestimmt. Ein Mensch hat bereits dafür bezahlt mich zu hintergehen. Ihr habt noch eine Gelegenheit euch zu beweisen. Bringt es ins Warenhaus der Gabel'salam bei Mondesuntergang und euer Versagen ist getilgt. Tut es nicht, und die Heulende Finsternis wird euch ertränken. Der Schwarze Skorpion schläft nie... Und noch eins, der Boroni stochert nur im Dunkeln. A.N."


Verdammt! Also ist es wirklich Atnan Nuhri, der Dämonologe. Und der Schwarze Skorpion ist definitiv hinter mir her. Das mit der "Heulenden Finsternis" klingt auch nicht nach einer harmlosen Drohung. Und der Hinweis auf den Boroni - entweder will er uns warnen, oder er weiß schon längst, dass wir mit Favian zusammenarbeiten.


Rhayad kann uns wenigstens sagen, dass das ein Dämon war, der oft zur Übermittlung von Botschaften verwendet wird. Toll, das beruhigt mich ungemein. Wir erzählen ihm natürlich nicht alles - man weiß nie, wer noch alles seine Ohren offen hat in diesem Geschäft.


Nachdem die grüne Plage verschwunden ist, stehen wir vor einem Problem: Wenn es wirklich Atnan Nuhri ist, dann würde er die Replique, die wir von den Boroni erstellen lassen wollen, wahrscheinlich durchschauen. Der Typ ist Dämonologe, nicht Dorfdepp.


Wir beschließen, uns aufzuteilen. Zwei zum Boron-Tempel - Tselda und Persephone machen das. Wir verlassen alle gemeinsam den Basar und vereinbaren, uns in zwei Stunden wieder in der Taverne zu treffen.


Edgenion nimmt den Brief mit und will ihn in der Magierakademie bei Rhayad abgeben. Laute spielend, natürlich - der Kerl kann einfach nicht anders. Yako-Te schaut nach, ob Yussuf noch am Pranger hängt. Tselda hat den Spiegel dabei.


Wir brechen auf unterschiedlichen Wegen auf - vorsichtig ist besser als tot.


Während die anderen ihre Aufträge erledigen, mache ich mich auf den Weg zum Teppichhändler. Ein bisschen Smalltalk schadet nie, und vielleicht erfahre ich noch was Nützliches über die Brautschau.


"Was hältst Du von der Brautschau?", frage ich den Novadi-Händler.

"Er ist bestimmt eine gute Partie", antwortet er. Mehr ist nicht aus ihm rauszukriegen.


Typisch - entweder weiß er nichts, oder er traut sich nicht, schlecht über die Herrschaften zu reden. Kann ich verstehen.


Immerhin kaufe ich noch ein Hemd, farblich passend zum neuen Kleid von Persephone. Wenn schon Show, dann richtig. Präsentation ist alles in diesem Geschäft.


Yako-Te berichtet später, dass Yussuf immer noch am Pranger hängt, aber mittlerweile mit einem ausgewachsenen Sonnenstich. Der Junge reagiert kaum noch, als Yako-Te ihm Wasser anbietet. Muss ihm sogar einflößen, damit er was trinkt. Der Arme ist völlig weggetreten. Vielleicht ist das auch besser so - weniger Stress für alle Beteiligten.

Edgenion war erfolgreicher in der Akademie. Hat 4 Silbertaler für den Hin- und Rückflug bezahlt, um den Brief persönlich zuzustellen. Der Golem wollte ihn erst nicht lassen, aber dann durfte er wenigstens zuschauen, wie der Briefumschlag kleine Flügel bekam und in ein Fenster hineinflatterte. Magie kann schon praktisch sein, muss ich zugeben.


Tselda und Persephone waren am Boron-Tempel und haben alles berichtet. Die Boroni haben beschlossen, ein anderes magisches Amulett mitzunehmen. Falls unser Plan auffliegt, können wir immer noch sagen, dass wir genau dieses Amulett von Jadwiga erhalten haben. Nicht dumm gedacht.


Jetzt sitzen wir hier und warten auf den Mondesuntergang. Warenhaus der Gabel'salam - ich glaube, ich kenne den Laden. Nicht der beste Teil der Stadt, aber auch nicht der schlechteste. Perfekt für solche Geschäfte.


Die Frage ist: Spielen wir das Spiel mit und hoffen, dass die Boroni uns rechtzeitig rausholen? Oder versuchen wir einen anderen Weg? Atnan Nuhri ist kein Anfänger, und der Schwarze Skorpion macht keine leeren Drohungen. Auf der anderen Seite - wenn wir das clever anpacken, könnte das richtig lukrativ werden.


Zeit wird zeigen, ob ich wieder mal zu gierig war. Aber ehrlich gesagt - was ist das Leben ohne ein bisschen Risiko?

Nach unserem kleinen Strategietreffen in der Taverne war klar: Wir müssen das Warenhaus  Gabel'salam auskundschaften, bevor wir da heute Abend reinspazieren wie die Lämmer zur Schlachtbank.


Das Lagerhaus liegt am Hafen - drei Stockwerke, massiv gebaut, und tagsüber herrscht dort ein Betrieb wie in einem Ameisenhaufen. Arbeiter schleppen Kisten hin und her, Karren rollen über das Kopfsteinpflaster, und überall wird gebrüllt und geflucht. Perfekte Tarnung für eine Erkundung, dachte ich.


Yako-Te hatte die brillante Idee, sich eine Kiste zu schnappen und so zu tun, als gehöre er dazu. Hätte auch funktioniert, wenn der Kerl nicht so verdammt auffällig wäre. Kaum hat er die Kiste angefasst, steht schon ein Vorarbeiter neben ihm und will wissen, was zum Teufel er da macht. Typisch! Der Ex-Sklave macht sich einen Kopf darüber, erwischt zu werden, und genau das passiert dann auch.


Immerhin konnte er vorher sehen, was wir sehen mussten: Das Lagerhaus hat keine seitlichen Fenster und auch keine innen liegenden Räume. Alles offen, nirgendwo Verstecke oder Hinterhalte. Entweder ist Atnan Nuhri sehr selbstbewusst, oder er hat andere Pläne. Mir gefällt beides nicht.


Nach diesem "erfolgreichen" Ausflug sind wir zurück zum Boron-Tempel. Favian war noch da und bot an, das Amulett mit einem Meldezauber zu versehen. Praktisch - so können die Boroni wenigstens verfolgen, wo das Ding hingeht, wenn alles schiefläuft. Und ehrlich gesagt rechne ich damit, dass es schiefläuft.


"Seid ihr sicher, dass ihr das durchziehen wollt?", fragt Favian. "Atnan Nuhri ist nicht irgendein Möchtegern-Dämonologe." Nun, eine andere Wahl haben wir nicht wirklich.


Zum Essen sind wir in die Taverne, in der wir auch waren, als wir Yussuf „besucht“ haben. Endlich mal vernünftiges Fleisch und Bier, das nicht nach Kamelspucke schmeckt. Während ich mich durch ein anständiges Stück Rindfleisch arbeite, diskutieren die anderen den Plan. Yako-Te starrt mich wieder an, als würde ich jeden Moment abhauen. Langsam nervt mich das.


"Entspann dich", sage ich zu ihm. "Wenn ich abhauen wollte, wäre ich schon längst weg."

"Yako-Te vertraut dem Al-Anfaner nicht", antwortet er. Wieder diese dritte Person. Manchmal frage ich mich, ob der Kerl ein Rad ab hat.


"Macht nichts", sage ich. "Vertrauen ist überbewertet.


Nach dem Essen bin ich mit Edgenion und Persephone zur Magierakademie. Zeit, unseren neuen Freund Rhayad um Hilfe zu bitten. Immerhin sind wir ihm einen Gefallen schuldig, und vielleicht kann er uns was über Atnan Nuhri erzählen. Der Golem lässt uns durch - mittlerweile kennt er uns ja. Rhayad empfängt uns in seinem Studierzimmer, das aussieht wie eine Bibliothek, in der eine Alchemiewerkstatt explodiert ist. Bücher, Reagenzgläser, seltsame Geräte - typisch Magier eben.


"Atnan Nuhri", sagt er nachdenklich, als wir ihm den Namen nennen. "Vor 150 Jahren einer unserer besten Absolventen. Brillant, aber... problematisch. Er hat sich zu sehr für die dunklen Aspekte der Magie interessiert."


"Wie problematisch?", fragt Edgenion.


"Problematisch genug, dass er verschwinden musste, bevor die Akademie offizielle Schritte einleiten konnte. Seitdem ist er untergetaucht. Wenn er wirklich in Raschtul ist..." Rhayad schüttelt den Kopf. "Das ist nicht gut."


Das Beste kommt aber noch: Rhayad will uns begleiten. Als "Beobachter", wie er sagt. Ich vermute eher, dass er neugierig ist und vielleicht selbst ein paar Rechnungen zu begleichen hat. Mir recht - je mehr qualifizierte Leute dabei sind, desto besser. Der Golem lässt uns direkt durch Stein gehen - ein seltsames Gefühl, durch festen Stein zu laufen. Magie ist schon praktisch, auch wenn sie mir immer noch nicht geheuer ist.


Die anderen warten schon auf uns. Favian hat mittlerweile auch Verstärkung organisiert: zwei Boronkrieger, die sicherstellen sollen, dass wir die Sache überleben. "Wir werden in der Nähe bleiben", erklärt Favian. "Aber wir können nicht direkt eingreifen, bevor wir nicht wissen, was Atnan Nuhri vorhat."


"Verstehe", sage ich. "Wir sind die Köder, und ihr wartet, bis der Fisch anbeißt."


Favian nickt. "So könnte man es ausdrücken."


Fantastisch. Nichts, was ich mehr liebe, als als Lockvogel zu dienen.


Der Mondesuntergang kommt schneller, als mir lieb ist. Das Lagerhaus sieht bei Nacht völlig anders aus - weniger Betrieb, aber dafür stehen überall Wachleute rum. Und es ist neblig geworden, was die ganze Sache noch unheimlicher macht.


Wir verteilen uns wie besprochen. Die anderen verstecken sich in der Nähe, während ich mit dem Amulett zum Haupteingang gehe. Der Türwächter ist ein großer Kerl in einem schwarzen Umhang. Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein normaler Schläger, aber als Khorim näher kommt, weicht das Ding zurück. Khorims Weihe schafft buchstäblich Platz um ihn herum. Scheiße - das ist kein Mensch.


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"Was ist das Codewort?", fragt der Dämon mit einer Stimme, die klingt wie rostiges Metall.

Yako-Te hatte mir alles mögliche geraten, nur Gebrabbel irgendwie. Naja, aber irgendwie hat ja nen Punkt. Ich braue holprig „Phexens Kindeskinder“ in nen Satz ein und die Dämonenwache lässt uns stumm passieren. Drinnen sieht das Lagerhaus völlig anders aus als vorhin. Keine Kisten, keine Waren, nur ein großer, leerer Raum. In der Mitte steht eine einzelne Schatulle auf einem Podest. Das ist entweder eine Falle, oder Atnan Nuhri hat einen Sinn für Dramatik. Vermutlich beides.


Ich lege das Amulett in die Schatulle und schließe den Deckel. Nichts passiert. Dann sehe ich den Vogel am anderen Ende. Der Landet auf der Schatulle landet. Seine Augen glühen rot, irgendwie, wie ne Mischung aus Drache und kleiner Adler und als er den Deckel öffnet und reinschaut, spüre ich, wie sich meine Nackenhaare aufstellen.



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Der Vogel fliegt weg, und gleichzeitig löst sich der Türwächter draußen in Luft auf. Was auch immer das war, es ist vorbei. Ich stehe eine Weile da und warte, aber es passiert nichts mehr. Kein Atnan Nuhri, keine weiteren Dämonen, keine explodierenden Schatullen. Nur Stille und der Geruch nach Schwefel. Draußen warten die anderen. Die Boronkrieger sind auch aufgetaucht - sie müssen das Verschwinden des Türwächters gespürt haben.


"Ist das alles?", fragt Persephone. "Sieht so aus", antworte ich. "Entweder war das der einfachste Auftrag meines Lebens, oder wir haben gerade den Startschuss für etwas viel Größeres gegeben."


Nach der ganzen Nummer mit dem Dämonologen mussten wir raus aus dem Lagerhaus. Die Hafenpatrouille kam näher, und ich hatte keine Lust, denen zu erklären, was wir nachts in einem geschlossenen Lagerhaus zu suchen hatten. Wir sind in verschiedene Richtungen verschwunden - alte Regel: Wenn's brenzlig wird, verstreut euch wie die Kakerlaken.


Die Müdigkeit kroch mir in die Knochen. Nach so einem Abend voller Dämonen und Drohungen will man eigentlich nur noch ins Bett. Aber nein - wir mussten erst noch diskutieren, ob wir die Unterkunft wechseln sollten. Paranoia ist in unserem Geschäft zwar gesund, aber manchmal auch verdammt anstrengend.


Also zurück zur Karawanserei, Sachen packen, und ein paar Stunden Schlaf abgreifen. Tselda und 20-Dukaten haben Wache gehalten. Immerhin vertraut mir der Ex-Sklave mittlerweile genug, um neben mir zu schlafen, ohne dass er denkt, ich schneide ihm die Kehle durch. Fortschritt!


Am nächsten Morgen waren alle gerädert. Kein Wunder - zwischen Brautschau-Vorbereitungen, Dämonologen-Drohungen und nächtlichen Lagerhaus-Besuchen bleibt nicht viel Zeit für Schönheitsschlaf. Wir haben unsere sieben Sachen zusammengepackt und uns auf die Suche nach einer neuen Bleibe gemacht.


Die "Umm Shahandara" hat uns gefallen - kleiner, unauffälliger, und vor allem: Niemand weiß, dass wir dort sind. Drei Zimmer zu einem akzeptablen Preis. Perfekt für unsere Zwecke.

Dann ging's an die Geschenke für die Brautschau. Ein Falke für den Schnösel sollte es sein - standesgemäß und teuer genug, um Eindruck zu machen. Die Viecher kosten ab 15 Dukaten aufwärts. Natürlich hab ich noch verhandelt - man lässt ja keine Gelegenheit aus. Am Ende bekam ich noch das ganze Zubehör dazu: Handschuh, Haube, Fußfesseln, das volle Programm. Wenn schon protzen, dann richtig.


Währenddessen zog ein Sturm auf. Die ganze Stadt war in Aufruhr - überall wurden Läden verbarrikadiert, Waren gesichert, Markisen eingerollt. Die Leute hier kennen ihre Stürme, und wenn die so reagieren, wird's wohl heftig werden. Noch ein Grund mehr, eine solide Unterkunft zu haben.


Unser singender Freund hatte währenddessen eine seiner brillanten Ideen. Er wollte dem Golem an der Magierakademie ein Geschenk machen. Ein Golem! Als ob das Ding Gefühle hätte. Aber der Spiegel-Djinn hatte tatsächlich einen Tipp: Steinelementare stehen auf Quecksilber und Steinsammlungen. Also ist Aurelius zum Steinmetz und hat Steine mit Löchern versehen lassen, um sie auf ein Lederband zu ziehen. Wie ein verdammtes Armband für einen Felsen.


Aber - und das muss ich ihm lassen - es hat funktioniert. Der Golem war begeistert wie ein Kind an seinem Namenstag. "Ohhhhhh - danke! Du bist sehr nett!" Hat er tatsächlich sein Steinarmband umgebunden bekommen. Wer hätte gedacht, dass man mit Kieselsteinen Kontakte in der Magierakademie knüpfen kann?


Das Beste kam noch: Der Golem kann uns durch Stein teleportieren! Überall hin, außer in die Luft oder in den Palast. Das könnte noch verdammt nützlich werden. Als Gegengeschenk hat der Steinhaufen Edgenion eine Rosenquarzblüte geschenkt. Süß, die beiden.


Bei Rhayad lief auch alles nach Plan. Der Brief an die Wesira war fertig und wurde noch am selben Tag zugestellt. Edgenion hat ihm noch unsere neue Adresse gegeben - man weiß ja nie, wie schnell die hohen Herrschaften antworten.


Jetzt sitzen wir hier in der neuen Unterkunft und warten. Der Sturm draußen wird stärker, und ich hab das Gefühl, dass das nur der Anfang ist. Nicht nur wettertechnisch, meine ich. Diese ganze Geschichte - Brautschau, Djinn, Dämonologe, verschwundene Alchemistin - das riecht nach einem Sturm ganz anderer Art.


Aber hey, im Auge des Sturms findet man oft die besten Geschäfte. Man muss nur aufpassen, dass einen der Wind nicht wegfegt. Und mit einem magischen Falken, einem Golem als Freund und einer Möchtegern-Braut im Gepäck sind wir bestens vorbereitet auf das, was da noch kommen mag.


Morgen werden wir sehen, ob die Wesira anbeißt. Und dann? Dann spielen wir das Spiel, wie es gespielt werden muss. Mit etwas Glück und der richtigen Portion Frechheit komme ich hier mit vollen Taschen raus. Und wenn nicht... nun ja, dann war's wenigstens eine interessante Erfahrung.


Der Spiegel glotzt mich gerade an, als wollte er was sagen. Vermutlich will der Djinn wieder singen. Ich pack das Ding lieber weg, bevor Yako-Te auf die Idee kommt, mich für die Lärmbelästigung verantwortlich zu machen.


Zurück in der Unterkunft, später Nachmittag. Endlich wieder feste Wände um mich herum, auch wenn der Wind draußen immer stärker wird. Wir sitzen in der Taverne unten, und ich muss sagen - für ein Gasthaus mit drei Stockwerken und zwölf Zimmern ist das hier gar nicht mal so übel. Das Essen ist allerdings schon etwas sandig. Verflucht, dieser Sturm! So ein Wetter kann drei Stunden dauern oder drei verdammte Tage. Hoffentlich ersteres.


Die Nacht begann ruhig genug. Wir waren alle müde von der ganzen Brautschau-Vorbereitung und dem Theater mit dem Dämonologen. Ich bin früh ins Bett und war froh, endlich mal wieder richtig schlafen zu können.


Aber natürlich lief es nicht so.


Mitten in der Nacht wache ich auf, weil es plötzlich stockfinster in unserem Zimmer ist. Nicht normal dunkel - ich meine richtig dunkel, als hätte jemand alle Lichter der Welt ausgeknipst. Die Öllampe brennt noch - ich kann die Flamme sehen - aber ihr Licht kommt einfach nicht an. Scheiße, ich hasse Magie! Nummer 9 ist auch wach geworden. Wir können uns hören, aber sehen? Nada. Also tappen wir uns vorsichtig zum Flur vor. Da ist es wieder hell, also raus mit uns. Und was ist das Erste, was passiert? Ein verdammter scheiß Armbrustbolzen knallt mir in die Brust! Hätte mich fast umgelegt, das Ding. So kann man auch grüßen!


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Da steht er - zwei Meter groß, komplett verhüllt, Handarmbrust und Langdolch. Sieht aus wie der Tod höchstpersönlich auf Hausbesuch. Und natürlich will er ausgerechnet mir an den Kragen. Dabei hab ich das scheiß Amulett doch abgegeben. Was kann ich denn dafür, wenn sich das Drachenvögelchen zu fein ist, das mitzunehmen. Kann man sich nicht ausdenken, ehrlich!


Die anderen stürmen aus ihren Zimmern wie aufgeschreckte Hühner. Tseldas Schutzsegen verpufft - na toll, genau dann, wenn man ihn braucht, funktioniert die Magie nicht. Ich stolpere zurück ins Zimmer, wo es immer noch dunkel ist wie in Borons Arsch. Der Kerl da draußen zaubert auch noch - erst absolute Stille, dann die gleiche Dunkelheit überall.


Persephone macht irgendeinen Salto und behindert die Armbrust, die sich von selbst wieder lädt. Schön und gut, aber hilft mir auch nicht, wenn ich blind durch die Gegend krabbele. Yako-Te versucht, das Ding zu packen, wird aber erstmal weggedrückt. Typisch.


Ich krabbele auf allen vieren zu Tseldas Zimmer - die steht im Türrahmen und betet wie eine Irre. Beim zweiten Versuch reißt 20-Dukaten den Assassinen runter. Nummer 9 trifft ihn mit seinem Khorstab - endlich mal was, was funktioniert!


Ich schnappe mir die Öllampe und renne wieder raus. Tselda schlägt sie mir aus der Hand! Ähh, was?! Ich renne trotzdem weiter, aber unser Singvogel versperrt mir den Weg und schlägt zu. Die eigenen Leute! Manchmal frage ich mich wirklich...


Währenddessen geht draußen die Post ab. Yako-Te und Persephone haben sich auf den Assassinen gestürzt wie zwei wilde Tiere. Was da abgeht, ist kein normaler Kampf mehr - das ist Wrestling vom Feinsten mit Sahne! 20-Dukaten hat das Ding in irgendeinem Würgegriff, Persephone springt von der Seite dazu, und alle drei rollen über den Boden wie in einer Kneipenschlägerei.


Zweimal dachte ich, das war's - der verhüllte Bastard hat sich fast befreit, hat sich gewunden wie ein Aal und beinahe aus dem Griff gearbeitet. Aber unsere beiden lassen nicht locker. Verrückte Manöver, Beine überall, keiner weiß mehr, wer zu wem gehört. Respekt, muss ich sagen - hätte ich den beiden nicht zugetraut. Währenddessen hacken Persephone und Edgenion wieder auf den Typen ein.


Aber dann schafft es der Assassine doch noch, sich zu befreien. Reißt sich los aus der Umklammerung und richtet seine Armbrust wieder auf mich. Scheiße! Der Bolzen schlägt knapp neben mir in die Wand ein. Zu knapp für meinen Geschmack und das meine ich wörtlich.


Am Ende ist es Nummer 9, der das Ding tötet. Der Assassine löst sich einfach auf - puff, weg. Wie praktisch für ihn, hinterlässt keine Sauerei.


Nachdem sie mich notdürftig verarztet haben - danke auch, nebenbei bemerkt - suchen wir nach Hinweisen. Die Bolzen sind übernatürlich scharf, aber sonst nichts zu finden. Keine Zeichen vom Schwarzen Skorpion, nichts. Nur Nummer 9 sammelt die Überreste ein, um sie seinem Gott zu opfern. Jeder hat halt sein Hobby.


Wer von denen, die uns, naja mir, an den Kragen wollen schickt zum Teufel magische Assassinen in ein Gasthaus? Das riecht nach mehr als nur dem üblichen Kleinkrieg zwischen Verbrechersyndikaten.


Der Djinn im Spiegel? Den haben wir noch gar nicht gefragt. Aber er war bestimmt genauso hilflos wie immer. Für einen uralten Luftgeist scheint der verdammt wenig mitzubekommen von dem, was um ihn herum passiert.


Jetzt sitze ich hier, verarztet aber immer noch sauer, und frage mich, in was für einen Scheiß ich da hineingeraten bin. Brautschau, Dämonologe, verschundene Alchemistin, und jetzt auch noch magische Attentäter. Das wird immer besser.


Morgen, also heute schauen wir weiter. Vielleicht bringt uns die Antwort der Wesira weiter. Oder vielleicht finden wir raus, wer diese verhüllten Arschlöcher schickt. So oder so - das Spiel geht weiter. Und ich spiele mit, bis ich gewinne.


Tselda kam heute Morgen mit ihrem Heilsegen zu mir. Muss ich zugeben - tut gut nach diesem verdammten Bolzen gestern Nacht. Die Geheimnisvolle ist wirklich nützlich, auch wenn sie offenbar ihre Geheimnisse hat. Die Nummer mit dem Extrembeten fand ich schon, naja, extrem. Der Bolzen hatte definitiv etwas Unheimliches an sich, genau wie dieses verfluchte Amulett damals. Bin froh, dass wir das Ding los sind.


Von dem Assassinendämon ist nur noch verdorrtes Holz übrig. Seine Ausrüstung war Schrott - typisch für so magisches Zeug. Sobald der Besitzer draufgeht, ist alles für die Katz. Wenigstens hat Edge die Wache ohne weitere Zwischenfälle überstanden. Der Singvogel ist manchmal nützlicher, als ich ihm zutraue.


Wir müssen mehr über diesen Assassinendämon rausfinden. Also ab zur Magierakademie zu unserem neuen Freund Rhayad. Der Typ ist wirklich ein Glücksfall - endlich mal jemand mit Ahnung und Einfluss, der uns nicht sofort über den Tisch ziehen will.


Was Rhayad uns erzählt hat, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren: Assassinendämonen sind hier in Raschtul keine Seltenheit, aber sie kommen nicht von allein. Jemand hat das Vieh auf uns - oder speziell auf mich - angesetzt. Die "Lektion" ist definitiv angekommen, wie Rhayad so schön sagte. Aber ob das alles war? Bezweifle ich stark.


Der blutige Bolzen wanderte an Rhayad für weitere Nachforschungen. Hoffentlich findet er raus, ob ich noch mit Langzeitfolgen rechnen muss. Bei meinem Glück war das Ding bestimmt vergiftet oder verflucht oder beides.


Edgenion ist natürlich zu seinem Steinfreund getrabt, um mit ihm über den Dämon zu quatschen und seinen neuen Song vorzuspielen. Der Golem und er werden noch beste Kumpel - zwei Labertaschen, die sich gefunden haben. Immerhin ist das eine nützliche Freundschaft.


Bevor wir zum Boron-Tempel sind, haben wir noch einen Abstecher zum schwarzen Brett bei der Stadtwache gemacht. Drei neue Aushänge hingen da - alle interessant auf ihre Art:


Der erste: Vermisste Tochter, 15 Jahre, seit dem achten Tag von Boron verschwunden. Eshref Gerbani, ein Dattel- und Safro-Händler, sucht seine Tîlda. 20 Dinare plus Gastfreundschaft für die lebende Rückgabe. Nicht schlecht, aber Personensuche ist nicht mein Spezialgebiet. Außerdem - ein Palmenhain bei einer Zisterne? Klingt nach dem perfekten Ort für einen Hinterhalt oder Schlimmeres.


Der zweite Aushang war interessanter: "Turm von Nef'ra" - die Sturmglocke der alten Mal'radjsh-Zitadelle läutet seit sechs Tagen nicht mehr. Weder Wind noch Muskelkraft kann sie bewegen. 25 Dinare plus eine silberne Segensfeder als Lohn. Das riecht nach Magie oder Flüchen - genau das, womit wir gerade eh schon bis zum Hals drinstecken. Aber Großpriesterin Ranya al-Sarif aus dem Phex-Schrein könnte nützlich sein für Tselda.


Der dritte machte mich hellhörig: "Begleitschutz gesucht - vertraulich". Transport von Raschtul nach Kunchom, 50 Dinare (die Hälfte im Voraus!), keine Fragen zum Inhalt. Jergân Tannuh, Antiquar. Das klingt nach meinem Geschäft! "Verschlossene Münder und scharfe Klingen" - der Mann weiß, was er will. Treffen im Teehaus "Zum Schattenlotus" bei Sonnenuntergang. Kunchom kenne ich, und 50 Dinare für einen Transport ist verdammt gutes Geld. Allerdings: Wenn ein Antiquar so viel zahlt und Verschwiegenheit verlangt, transportiert er garantiert nichts Legales.


Yako-Te starrte besonders lange auf den ersten Aushang. Vermutlich denkt er an seine eigene Vergangenheit - verschwundene Personen sind für Ex-Sklaven ein heikles Thema. Nummer 9 interessierte sich für die Zitadelle, logisch bei einem Khor-Geweihten. Persephone sah's praktisch - 20 Dinare sind 20 Dinare, egal wofür.


Mal sehen, ob wir Zeit haben, einem dieser Aufträge nachzugehen. Aber erstmal müssen wir klären, was mit Jadwiga passiert ist.


Tselda hat den Djinn ausgefragt - endlich macht mal jemand praktische Arbeit mit dem Plappersack! "Kein Plan über den Dämon - das interessiert mich nicht!" Typisch! Das Ding ist nur dann hilfreich, wenn's um Schönheit und Oberflächlichkeiten geht. Wenigstens konnte er uns sagen, wo die Alchemistentürme sind: "Bei den Gräbern... da kommt so'n Fluss und da beim Fluss, da sind die Türme."


Persephone dachte sich sicher das Gleiche wie ich: "Er war wieder extrem hilfreich." Ha! Wenigstens hat die Kleine Humor.


Zum Boron-Tempel wegen des Amuletts: Die wollten uns natürlich nichts zum Verbleib sagen. Aber das Meldeamulett hat tatsächlich angeschlagen. Eine Boron-Delegation ist schon unterwegs zu den südlichen Stadttoren. Und siehe da - genau dort haben sie dann die arme Jadwiga gefunden.


Edgenion und Tselda sind in die Oberstadt getingelt. Er zum Rahja-Tempel (natürlich!), sie zum Phex-Tempel. Edgenion hat im Rahja-Tempel versucht, Informationen über den Schwarzen Skorpion und den "Stachel von Raschtul" zu bekommen. Fehlanzeige - kein Zusammenhang zum Skorpion. Aber der Tempeldiener wusste durchaus etwas über Atnan Nurim: "Mit dem würde ich mich nicht anlegen. Er ist einer von den Menschen, die aus dem Verborgenen agieren. Man sollte ihn nicht auf seiner Feindesliste haben."


Kluger Rat! Leider etwas spät. Immerhin erfuhren wir, wie man ihn kontaktiert: Gar nicht. "Er lässt sich ungern finden. Verlasst lieber die Stadt." Wieder ein hilfreicher Ratschlag, den wir natürlich ignorieren werden.


Tselda hatte im Phex-Tempel ähnliche Erfahrungen gemacht, aber eine interessante Info bekommen: Es handelt sich bei Atnan Nurim anscheinend schon sehr lange um dieselbe Person. 150 Jahre Dämonologie hinterlassen wohl Spuren.


Das Beste: Sie fragte nach Favian! "Habt Ihr Informationen zum Aufenthalt von Favian für mich? Der Boron-Tempel gibt an, dass er nicht weiß, wo er sich aufhält." Kostete sie eine kleine Gefälligkeit, aber sie muss sich gedulden. Außerdem bekam sie für einen größeren Gefallen drei geweihte Wurfdolche. Nicht schlecht - geweihte Waffen können bei dem, was auf uns zukommt, sehr nützlich sein.


Während die beiden in der Oberstadt waren, erfuhren wir anderen, dass am Fluss eine Leiche gefunden wurde: Jadwiga, die Alchemistin. Mit dem Meldeamulett. Das war's dann wohl mit meiner Geldquelle und Kontaktperson.


Jetzt sitze ich hier und denke nach. Jadwiga ist tot, Atnan Nuhrim operiert weiter im Verborgenen, der Schwarze Skorpion schläft nie, und irgendwo da draußen lauert vermutlich schon der nächste Assassinendämon.


Andererseits: Die Brautschau läuft, wir haben Kontakte in der Magierakademie, geweihte Waffen, und einen Djinn, der uns wenigstens bei der Kosmetik hilft. Plus einen Golem als Freund und Boroni als zeitweilige Verbündete.


Wir haben lange diskutiert, ob wir überhaupt einen der Jobs annehmen sollen. Ehrlich gesagt - nach der Sache mit Jadwiga und dem Dämonologen bin ich vorsichtiger geworden. Aber Vorsicht zahlt keine Rechnungen.


Dann kam Edgenion mit einer seiner "brillanten" Ideen um die Ecke: Er will mich verkleiden und in der Stadt verlauten lassen, dass ich tot bin. "So können Sie sich vielleicht schützen", meinte er. Ha! Der Singvogel denkt tatsächlich praktisch. Nicht schlecht für jemanden, der sonst nur heiße Luft produziert.


Also sind wir zur Karawanserei im Süden - ich wollte sehen, was da los ist, und vielleicht können wir da auch was über die Aufträge erfahren. Und siehe da - wir treffen auf Boroni mit einer Leiche. Nicht irgendeine Leiche - Jadwiga!


Die Totendiener kannten uns nicht, aber als wir Favian erwähnten, wurden sie gesprächiger. Was sie uns über Jadwiga erzählt haben, war interessant: Sie wurde sehr offensichtlich unter Palmen gefunden, hatte einen unprofessionellen Kopfgeldzettel dabei. Kein Handgemenge, nichts. Und - das ist der Knackpunkt - am Fundort war viel zu wenig Blut. Die wurde woanders umgebracht und dann dahin geschafft, vermutlich nachts.


Der Ort ist clever gewählt - nicht zu nah an der Stadt, aber auch nicht so weit weg, dass sie nicht gefunden wird. Wer auch immer das gemacht hat, kannte sich aus. Professionell, aber nicht zu professionell. Seltsam.


Ihr Leichnam wird bis zur Nacht aufgebahrt und dann spätestens am nächsten Tag beigesetzt, mit all ihren Habseligkeiten. Das könnte noch interessant werden, falls da was Nützliches dabei ist.


Währenddessen ist Persephone zum Basar, um eine Verkleidung für mich zu besorgen. Endlich macht mal jemand was Praktisches! Ich warte in der Unterkunft - keine Lust, dass mich noch mehr Leute sehen, bevor wir wissen, wer hinter diesen Kopfgeldzetteln steckt.


Als Persephone zurückkam, ging's ans Werk. Die anderen haben mir den Bart abrasiert und mich umgestylt - ich sehe aus wie ein komplett anderer Mensch. Nicht schlecht! Währenddessen trällerte Edgenion schon sein Lied, dass ich aus der Stadt geflohen bin. Der Kerl hat wirklich Talent fürs Theater.


Dann sind wir wieder in die Stadt, und überall hängen die beschissenen Kopfgeldzettel von mir. Aber - und das ist der Hammer - nur fünf Dukaten! Fünf verdammte Dukaten! Das ist entweder eine Beleidigung oder eine Warnung.


Am schwarzen Brett hingen fünfmal die gleichen Zettel. Die Wachen erzählten uns, dass zwei Leute mit einem ganzen Stapel da waren und sie überall aufgehängt haben. Das riecht nach organisierter Aktion.


Zurück in der Unterkunft wartete schon die nächste Überraschung: Ein Brief der Wesira! Und was für einer - das Ding ist länger als mancher Kaufvertrag, den ich abgeschlossen habe. Persephone liest vor, und mit jedem Satz wird mir klarer: Unsere Brautschau-Nummer hat funktioniert!


Die Wesira ist angesprungen wie ein hungriger Fisch auf den Köder. "Im Namen der Zwölfe", "unter Rastullahs gnädigem Auge" - die ganze hochtrabende Soße. Aber das Wichtigste: Sie will Persephone morgen um acht im inneren Garten empfangen. Fern vom Treiben der Straße, wie sie schreibt. Das bedeutet - wir sind drin!


Was mich besonders amüsiert: Sie erwähnt einen "berüchtigten Piratenkapitän", gegen den sich Persephone angeblich behauptet hat. Ha! Edgenion muss in seinem Brief ordentlich aufgetragen haben. Sturm, Stahl und Hinterlist - der Kerl hat wirklich Fantasie. Aber es funktioniert - die Wesira ist beeindruckt von unserer "edlen Persephone".


"Sajida saba Sahil von Raschdul, Herrin der Obsidianhügel, Wahrerin des inneren Friedens, Mutter des Hauses" - so viele Titel für eine Person. In meinem Geschäft bedeuten viele Titel meist viel Geld. Perfekt.


Dann machte Edgenion seine große Kneipentour. Der Plan: Er singt meine "Flucht" aus der Stadt und horcht gleichzeitig nach Informationen über die Kopfgeldzettel. Clever, muss ich zugeben.


Und während er durch die Kaschemmen tingelt, sitze ich hier mit Yako-Te und warte. Der Ex-Sklave starrt mich schon wieder an, Manchmal frage ich mich, ob der Typ jemals entspannt.


"Fünf Dukaten", sage ich zu ihm. "Fünf beschissene Dukaten. Das ist Kleingeld."


"Yako-Te denkt, dass das ein guter Weg ist, ganze Stadt Al'Anfaner finden will.", antwortet er in seiner typischen Art.


Genau das ist der Punkt. Wenn mich jemand wirklich richtig tot sehen wollte, würde er mehr bieten. Fünf Dukaten sind gerade mal genug für einen ordentlichen Rausch. Da macht sich kein professioneller Kopfgeldjäger die Finger dreckig, aber eben so ziemlich jeder arme Schlucker.


Die Stunden ziehen sich. Draußen höre ich gelegentlich Edgenions Stimme aus verschiedenen Richtungen - der Kerl macht wirklich eine ordentliche Tour.


Als er endlich zurückkommt, riecht er nach billigem Wein und hat einiges zu berichten:

"Die Kopfgeldzettel sind wirklich ungewöhnlich", sagt er und lässt sich schwer auf einen Stuhl fallen. "So was gab es schon sehr lange nicht mehr in Raschtul."

Interessanter waren die Namen: Zwei Frauen, drei Männer - Atnan, Shania und drei andere. Atnan! Ich kann's echt nicht mehr höre, echt.


"Die Leute in den Kaschemmen waren sich einig", erzählt Edgenion weiter. "Wenn jemand wirklich tot sein soll, gibt es andere Möglichkeiten. Effektivere."


"Und wie könnte man das überprüfen?", hatte Edgenion gefragt.


Die Antwort war aufschlussreich: Wenn die Magierakademie das Kopfgeld ausgesetzt hätte, würden sie davon erfahren. Wenn es Shania war, bekommt die das auch mit. Aber spätestens Kohr erfährt alles.


"Was denkst du?", frage ich Yako-Te, der die ganze Zeit schweigend zugehört hat.


"Yako-Te denkt, dass morgen ein sehr wichtiger Tag wird", antwortet er und blickt zum Fenster hinaus.


Da hat er recht. Der Brief der Wesira, die Kopfgeldzettel, Jadwigas Tod - hängt das alles vielleicht irgendwie zusammen?


Scheiße, was für ein Tag! Manchmal frage ich mich wirklich, warum ich nicht einfach bei ehrlicher Sklavenhändlerei geblieben bin. Da wusste man wenigstens, womit man zu rechnen hatte. Also, wir hocken in unserer Unterkunft rum, und natürlich muss die Geheimnisvolle quatscht dem Spiegel. "Wie sieht denn hier ein erstes Kennenlernen aus?", fragt sie das Plappermäulchen.


Und unser Luftgeist-Freund Nili-Nuri Sha-Sanga sabbelt wieder wie ein Wasserfall: Test hier, Test da, Sprachgewandtheit, körperliche Fähigkeiten, schwarze und weiße Kamele, Teezeremonie... Verdammt, der Djinn kann einen ganzen Roman erzählen, ohne auch nur einen brauchbaren Fakt zu liefern. Aber immerhin erfahren wir, dass man die Wesira mit "Sahiba" anspricht und dass sie ursprünglich aus Aranien kommt. Na toll, wenigstens etwas.

Während ich immer noch überlege, wie man aus diesen Brocken bare Münze machen kann, beschließen die anderen natürlich, sich aufzuteilen. Edgenion, Nummer 9 und die kleine Kopfgeldjägerin trotten zu dieser Geschichtenerzählerin Nurhaban. Ha! Als ob die alte Schachtel uns was erzählen würde, was wir nicht schon wissen.


Aber Überraschung - sie kommen tatsächlich mit brauchbaren Informationen zurück. Elefantenprüfung als Mutprobe, Sängerwettbewerb, Warenbewertung, Schnitzeljagden durch die Stadt. Und natürlich diese verdammte Teezeremonie. Wie sitzt man, wie trinkt man, wie stellt man die Tasse ab - als ob das Leben davon abhängen würde. Naja, bei diesen reichen Schnöseln hängt wahrscheinlich wirklich alles davon ab. Das Interessanteste war aber: Oft ist eine weitere Person zugelassen und auch magische Hilfe erlaubt. Ich sehe Rahyad schon vor meinem inneren Auge.


Dann wurde es richtig seltsam. Auf dem Rückweg war die Gasse plötzlich wie leergefegt. Sehr ungewöhnlich für diese belebte Ecke, also den Basar. Und dann schwebt da wieder so ein grünes Auge auf sie zu - verdammte Magie, kann nie was Gutes bedeuten!

Das Ding hatte eine Nachricht für unseren Singvogel:


Edgenion, euer Talent macht ja gerade in der Stadt die Runde. Interessant auch, dass ihr so viel über Atansio in so kurzer Zeit wisst. Ich frage mich, wie kommt das. Mein Kontaktmann wird sich bei Sonnenuntergang bei euch melden. Ich freue mich auf die Unterhaltung. A.N.

Scheiße! A.N. - Atnan Nurim, unser Dämonologenfreund. Der Bastard beobachtet uns auf Schritt und Tritt. Ich freue mich… nicht!


Jetzt wird mir auch klar, warum die Gasse wie leergefegt war. Magier und ihre beschissenen Spielchen - die können ganze Straßenzüge räumen, wenn sie wollen.


Was mich besonders ärgert: "So viel über Atansio in so kurzer Zeit" - was soll das heißen? Soll wohl heißen, dass er Edgenion mein Verschwinden nicht abkauft, oder was? Auf der anderen Seite, scheint er nicht zu hundert Prozent zu wissen, wer alles mit mir abhängt. Der "Kontaktmann bei Sonnenuntergang" klingt auch nicht nach einer freundlichen Einladung zum Tee. Edgenion scheint nervös zu sein wegen der Nachricht. Kann ich verstehen - wenn Nurim schon wieder in Erscheinung tritt. Aber der Singvogel ist härter im Nehmen, als er aussieht, schätze ich irgendwie.


Aber erstmal müssen wir schauen, dass wir morgen unsere Brautschau-Nummer durchziehen. Persephone als edle Dame, wir als ihr Gefolge - das könnte funktionieren, wenn wir nicht vorher alle im Kerker landen oder schlimmeres.


Yako-Te starrt mich wieder mit diesem misstrauischen Blick an. Als ob ich schuld wäre, dass wir auf der Aufmerksamkeitsliste eines Atnan Nurim stehen. "Der Al'Anfaner" ist an allem schuld, klar. Naja, also man kann es natürlich auch so sehen, dass es irgendwie mit mir, also ziemlich stark, ehm im Prinzip, ach Scheiße – es ist ganz. Genau. So!


Morgen wird ein interessanter Tag. Brautschau am Morgen, mysteriöse Kontaktmänner am Abend - wenn das mal gut geht. Aber hey, langweilig wird's wenigstens nicht. Richtig? RICHTIG? Warum sagt denn keiner was?


Zeit, sich zu überlegen, was wir diesem Atnan Nurim sagen, wenn sein Kontaktmann auftaucht. Die Wahrheit? Ha! Lügen? Riskant. Vielleicht einfach abwarten und schauen, was er will. In meinem Geschäft gilt: Wer zuerst redet, verliert.


Eins steht fest - morgen wird zeigen, ob wir in der Liga der hohen Herrschaften mitspielen können, oder ob wir uns eine neue Stadt suchen müssen. Raschtul ist zu lukrativ, um einfach abzuhauen. Aber tot ist auch keine gute Geschäftslage.


Verdammt, manchmal hasse ich diesen Job. Aber die Bezahlung stimmt meistens.


Wir sitzen im Zimmer rum und versuchen alles so gut es geht zu durchdenken. Edgenion würde in einer Kneipe singen und auf Atnan Nuhrims Kontaktmann warten. Schließlich hatte der Dämonologe nicht gesagt, wann genau und wo sie sich treffen sollten. Rhayad kam mitten in unseren Gedanken vorbei und brachte gute und schlechte Nachrichten. Die gute: Der Bolzen war zwar dämonisch geschärft, aber nicht vergiftet. Bin also nicht dem Tod von der Schippe gesprungen, nur einem sehr schmerzhaften Loch in der Brust. Die schlechte: Botendämonen suchen sich ihre Ziele selbst, aber es wird einfacher, wenn der Beschwörer etwas Persönliches vom Opfer hat. Haare, Kleidung, irgendwas. Toll, das bedeutet, jemand hat was von mir. Vermutlich aus der Zeit, als ich bei Jadwiga war.


Das Beste war Rhayads Vorschlag: Für etwa 40 Dukaten könnten wir Schutz kaufen. Einen Dämon schlug er vor, aber die meisten anderen hatten was dagegen. Feiglinge! Mir ist ehrlich gesagt alles recht, wenn es hilft. Am Ende einigten wir uns auf einen Djinn - entweder Erddjinn in einer Kette oder Luftdjinn in einem Ring mit Aquamarin.


Tselda lieh mir die 40 Dukaten gegen 10% Zinsen. Geschäft ist Geschäft, und ehrlich gesagt bin ich froh, dass sie praktisch denkt. Also kauften wir Schutz für Edgenion - der arme Singvogel war sichtlich nervös wegen der ganzen Geschichte. Der Djinn sollte ihn zum Hesindetempel bringen, falls was schiefgeht.


Während Rhayad die Schutzmöglichkeiten auslotete, klagte Edgenion seinem Steinfreund in der Akademie sein Leid. Der Golem hätte ihm gerne geholfen, ist aber an die Akademie gebunden. Schade, so ein magischer Steinbrocken als Leibwächter wäre nicht schlecht gewesen.


Dann geht’s los.


Yako-Te und ich sind zum Stadttor spaziert, um vor dem Sonnenuntergang wieder reinzukommen. So kann Edgenion nicht lügen, wenn er sagt, ich habe die Stadt verlassen. Er wird nicht wissen, dass wir wieder zurückgegangen sind. Hab versucht, mit ihm über seine Ressentiments gegenüber Djins zu reden. Der Kerl unterscheidet immer noch nicht richtig zwischen Dämonen und Djins, sieht alles als dasselbe übel. Aber eine wirklich neue Erklärung kam nicht. "Yako-Te vertraut nicht der Magie", war alles, was ich rausbekommen habe. Typisch.


Währenddesen gibt Edgenion seine erste Aufführung in einer Kneipe. Tselda wollte bei ihm bleiben, Persephone und Khorim eigentlich auch, aber sie bummelten durch die Gegend. Die Kleine kaufte sich Honigbrot, und Nummer 9 gönnte sich Tatsache einen Singvogel. Ich meine, einen echten Piepmatz im Käfig… Das kannst du dir nicht ausdenken, ehrlich.

Dann ging alles schief.


Edgenion und Tselda zogen weiter zu einer anderen Kneipe, als ein Straßenverkäufer auf unseren Barden zuging. Geschenk, sagte er. Ein Silberreif. Edgenion sollte ihn anziehen. Und kaum hatte er das verdammte Ding am Finger - zack! Weg war er. Einfach verschwunden, als hätte er nie existiert.


Tselda hat alles gesehen, aber Khorim und Persephone waren nicht rechtzeitig da. Verflucht! Wenn wir alle zusammen gewesen wären, hätte das vielleicht verhindert werden können. Oder wir wären alle verschwunden. Schwer zu sagen.


Was mich am meisten ärgert: Wir hatten einen Plan! Wir hatten Vorkehrungen getroffen! Fluchtpläne, magischen Schutz, das volle Programm. Und trotzdem lassen wir uns von so einem billigen Trick reinlegen. Ein Geschenk auf der Straße - hätten wir drauf kommen müssen.

Nachdem Khorim, sein neuer Vogelfreund und Persephone festgestellt haben, dass Edgenion verschwunden, hat Nummer 9 Yako-Te und mich von zu Hause abgeholt undwir sind direkt zum Hesinde-Tempel - unser abgemachter Notfalltreffpunkt. Wenigstens haben wir vorgesorgt für den Fall, dass mal wieder irgendwas schiefgeht. Was ja auch prompt der Fall war. Tselda und Persephone hocken derweil in einem Café beim Tempel und warten. Clever, die beiden. Weniger Lauferei, mehr Kaffee.


Während wir also auf unseren Singvogel warten, hören wir plötzlich verschissene Lautenklänge hinter uns. Wir drehen uns um, und da sitzt unser er am Tisch, als wäre nie was gewesen! "Was für ein Ding", ist noch untertrieben. Der Typ war in einem unterirdischen Gang, wurde von irgendeiner blassblauen Kreatur herumgeführt und hatte ein gemütliches Plauderstündchen mit Atnan Nurim höchstpersönlich!


Atnan Nuhri
Atnan Nuhri

Gemütlich! Als würden sie sich zum Tee treffen! Der Dämonologe hat ihm sogar Wein angeboten - mehr Gastfreundschaft, als ich von manchen ehrlichen Geschäftspartnern bekommen habe. Aber natürlich ging es um mich. Es geht immer um mich, verdammt nochmal! Und er sitzt da und erzählt die Geschichte, als wären wir Publikum, das er belustigen will. Bitte was! Also noch drei blumige Worte mehr und die Geschichte von zwei Fäusten und einer blutigen Visage wäre wohl sein nächster Gassenhauer geworden.


Hier die Zusammenfassung der Ereignisse, wie ich sie verstanden habe: Jadwiga hat lange für diesen Atnan Nurim gearbeitet. Das Kästchen mit dem verfluchten Amulett war nur geliehen, aber jemand hat den Inhalt ausgetauscht. Wer auch immer das war, wollte den Dämonologen umbringen. Und natürlich dachte der erstmal, ich wäre es gewesen! Ja klar, ich. Ein Typ der gerade in der Stadt aufgetaucht ist. Verdammter Idiot!


Zum Glück hat Edgenion das klargestellt. Der Sängerknabe hat tatsächlich mal was Nützliches gemacht und mich entlastet. Respekt, hätte ich ihm nicht zugetraut.


Das Ergebnis? Jadwiga ist tot - vermutlich deshalb. Und ich habe jetzt 99 Tage Zeit, um 100 Dukaten an diesen Teppichhändler Rolf zu übergeben. Stichwort "Atansio", wie originell. Immerhin nimmt mir Nurim nur noch übel, dass ich ihm das gefälschte Amulett angedreht habe. Nicht meine Schuld, aber verständlich aus seiner Sicht. Vermutlich hat ihn Edgenion einfach nur mürbe gelabert.


100 Dukaten in 99 Tagen - machbar, auch wenn's ärgerlich ist. Wenigstens hat Edgenion einen schönen Armreif aus der Sache mitgebracht. 3 Dukaten Wert, wie Yako-Te festgestellt hat. Nur noch 97 zu gehen, ha!


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Aber die Geschichte war noch nicht zu Ende. Zuhause rappelte der Spiegel wie verrückt - der Djin spürt dämonische Präsenzen und wäre fast ausgerastet.


Und tatsächlich: In meinem Zimmer wartete schon das nächste bläuliche Wesen. Lippenlos, rotäugig, charmant wie ein Aschenbecher. "Wo ist er?" war wohl die wichtigste Frage seines Lebens. Als ich auftauchte, überreichte es mir einen Beutel.


"Bringt mich der Inhalt um?", fragte ich.


"Keine Ahnung", antwortete das Ding.


Sehr hilfreich! Kundenservice wie man ihn sich wünscht. Aber neugierig bin ich trotzdem geworden. Der Beutel enthielt einen Kerzenhalter und einen Kerzenstumpf. Also zündete ich die Kerze an - was soll schon passieren?


Jadwiga! Ihr verdammter Geist stieg aus dem Rauch auf. Atnan Nurim hatte ihre Seele in die Kerze gebannt, nur um mir nochmal die gleiche Botschaft zu übermitteln: 99 Tage, 100 Dukaten, Rolf der Teppichhändler.


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Aber Jadwiga sah schlecht aus. Richtig schlecht. Eine gefangene Seele zu sein, scheint kein Spaß zu sein. Selber Schuld, denke ich. Den anderen tat sie irgendwie leid. Ach ja? Und wem tue ich leid?

Jetzt sitze ich hier mit einer brennenden Kerze, in der eine tote Alchemistin gefangen ist, schulde einem Dämonologen 100 Dukaten und bereite eine Brautschau vor, um an einen Djin-Wunsch zu kommen. Manchmal denke ich, ein ruhiger Job als Schreiber wäre auch nicht schlecht gewesen.


Aber langweilig ist anders. Und 100 Dukaten sind zu schaffen - wenn wir morgen bei der Brautschau erfolgreich sind, sollte das kein Problem mehr sein. Die Wesira wartet, Persephone ist vorbereitet, und wir haben alle nötigen Geschenke.

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