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GOMORA'S Tagebuch - Rache ist Stockfisch

Aktualisiert: 15. März 2021



Nachdem ich diese vermaledeite Gauklerfamilie hinter mir lassen konnte, fand ich mich mitten in Thorwal wieder. Also warum muss mich meine Mama auch mit diesen Leuten reisen lassen? Sie wusste doch genau, dass ich das Fahrende Volk nicht ausstehen kann. Naja, die wussten es dann auch, obwohl ich vielleicht manchmal ein wenig zu weit gegangen bin. Lustig war es allemal und auf der Reise von Punin nach Thorwal hatte ich sehr viele gute Gelegenheiten zu zeigen, wie doll ich nicht mitmachen wollte. Meine Koboldmutter hat immer zu mir gesagt, dass aller Schabernack es wert war ihn zu begehen, so lange er mir Spaß bereiten würde. Hah, die grauen Haare der Familie sind zum Schreien komisch, allerdings schreien jetzt nicht mehr nur die Haare… komische Leute…


Nachdem mich dann endlich jemand aus meinem kleinen Holzkäfig herausgeholt hatte, in den mich die Familie auf der Hälfte des Weges sperrte – also ich weiß auch gar nicht mehr so genau, die das gemacht haben. Eigentlich wollte ich nur wissen, ob große Pferde schneller wären und so habe ich die beiden Pferde vor dem Wagen eben größer gemacht, so richtig groß. Ich konnte doch nicht wissen, dass sie die ganze Deichsel rausreißen würden und wir dann drei Tage brauchten, bis wir sie repariert hatten – Naja, wie auch immer, ich ging dann in eine Taverne, weil ich genug vom draußen sein hatte.


Drinnen hat mich erstmal so ein idiotischer Doofkopf angemacht, woraufhin ich ihm – schnips – eine Ohrfeige verpasste. Hinten im Raum hatte ich eine riesige Frau gesehen, die mich total seltsam anstarrte. Daneben saß noch jemand, aber die Person war mir unheimlich. Die große Frau hat gesagt, sie würde Dr…, Dur…, ähh ich-weiß-nicht-mehr heißen und sie hat gesagt, sie will weg von hier. Ich irgendwie auch. Kurz nach mir betrat dann eine Ritterin den Raum. Die sah echt schön aus, aber diese ganzen Waffen? Wozu denn das alles? Die große starrte auch sie an. Offenbar hatte sie ein Problem mit Frauen oder so. Die hübsche Waffennärrin stellte sich als Zelt vor, ach nee, ihr Name klingt nur so ähnlich. Tselda, glaube ich, und sie musste wohl einen Brief hier abgeben. Irgendwie stellte sich heraus, dass wir alle unsere Brüder suchen oder nicht mögen oder sie umbringen wollen oder sie gar nicht kennen, alles ganz komisch und noch seltsamer ist, dass diese unheimliche Person wohl die Schwester von der Großen ist, die kannten sich aber auch nicht. Und Gom kannte auch niemand. Ganz zum Schluss kam dann noch eine Frau rein, die noch seltsamer war als die andern. Still und so gar nicht lustig. Die hieß auch irgendwas mit ‚Z‘ und man stelle sich vor, auch sie suchte ihren Bruder. Also das war mal ein echt witziger Zufall, fand ich irgendwie.


Also wir uns so ein wenig unterhalten hatten, bekamen wir raus, dass unsere Brüder wohl auf so einer großen Seefahrt sind, die einmal um die Welt geht. Keiner wusste es so genau, also ging ich nochmal zu den Männern, die vorne am Tisch saßen und tatsächlich bei jeder von uns versucht haben zu landen. Unsere Große hatte da wohl auch was gegen, also reichte es, wenn sie einfach nur aufstand, wenn wieder mal ein doofer Spruch kam. Ich ging da also hin und fragte einfach, ob die unsere Brüder kennen würden und tatsächlich erzählten die uns von dieser Wettfahrt, bei der sie alle dabei waren. Da wir nicht wussten, wie lange das dauern würde, würden wir unsere Brüder wohl nicht in nächster Zeit finden. Ich ging dann wieder zurück und auf einmal redete die Unheimlich viel mehr als vorher. Sie hätte noch ein paar Karene und ein paar Felle wegzubringen und sie würde sich freuen, wenn wir da mitkommen würden. Ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte, also stimmte ich zu und die anderen auch.


Nänni, die hatte übrigens vollkommen grüne Haare, so richtig dolle grün, kaufte uns ein Zimmer und sie schiefen wir dann endlich mal wieder in einem richtigen Bett. Auf dem Wagen im Käfig war es nicht so bequem. Mit der Tselda hab‘ ich noch gesprochen, aber die mag mein Spielzeig nicht. Dabei hab‘ ich das als Baby von meinem Bruder bekommen und es ist so schön rot. Sie hat sich nur mit ihrem riesigen gezackten Schwert unterhalten und dann mit Rondra gesprochen, die aber gar nicht da war.


Überall nur Fische

Swafrieda


Am nächsten Morgen machten wir uns dann mit Nänni auf nach Norden. Ich durfte auf Tseldas Pferd reiten und die anderen nicht. Irgendwann spät am Abend fing es an zu regnen und zu schneien. Also eines von beiden hätte mir ja schon gereicht, aber beides war dann doch zu viel. Ich glaube, diese Rondra hatte da ihre Finger im Spiel, weil Tselda immer wieder nach oben geguckt hatte und fortwährend mit ihr sprach. Die komische mit ‚Z‘, deren Nachnahme was mit nem Riechorgan zu tun hat, fand das alles gar nicht doof und schien völlig zufrieden mit dem draußen sein zu sein. Die große zeterte die ganze Zeit vor sich her und sprach mit Nänni über ihren Bruder Benji. Kurz bevor wir abbiegen wollten, sahen wir einen brennenden Pfeil, der von einem Hügel aus auf ein Boot geschossen wurde. Er traf aber nicht. Die beiden folgenden Pfeil auch nicht, also beschlossen wir mal hinzugehen. Da stand ein junges Mädchen, die nur noch zwei Pfeile übrighatte. Ich fragte sie einfach, was sie da machen würde, die anderen fanden das nicht so toll und sagten, ich sollte doch lieber still sein. Als wenn die gewusst hätten, was das Mädchen da macht. Die war ziemlich überrascht von uns, bat uns aber ihr zu helfen, das Boot anzuzünden, denn da würden ihre Schwester und ihr kleiner Cousin drauf sein – tot. Und bei Thorwalern ist das wohl so brauch, dass die ihre Toten mit einem Schiff anzünden. Unsere Große hat das auch so bestätigt. Also ich fand, das würde auch einfacher gehen, aber sei es drum. Nänni hat das dann gemacht und das Mädchen war glücklich – dankbarer hätte sie aber schon sein können, denn sie verschwand dann einfach. Weil das Wetter noch schlechter wurde, hatten wir uns dann beeilt, einen Unterschlupf zu finden.


Wir kamen in so ein kleines Kaff, eigentlich mit nur einem dieser großen Häuser, die man hier oben anscheinend hat. Man bat uns rein und spendierte uns auch gleich etwas Warmes zu essen. Gastfreundlich sind die hier alle, das kann man wohl sagen. `N bisschen blöd war, dass hier irgendwie alles mit Fisch versetzt ist. Zuerst gab’s ne Pampe mit Fisch und dann noch Stockfisch mit Honig zum Nachtisch. Ich fragte stattdessen nach einem Apfel, aber Tselda hat einmal mit Rondra gesprochen und prompt hat das Essen dann besser geschmeckt. Ich wusste gar nicht, dass es Köche bei den Göttern gibt.


Wir haben erwähnt, dass wir ein Boot angezündet hätten, da wurde der Chef hier ziemlich ungehalten. Ich lass‘ es besser gleich, die ganzen Namen hier aufzuschreiben, weil die kann ich mir eh nicht merken. Also jedenfalls war der Chef sauer, weil das Mädchen, dem wir geholfen haben, das Boot mit ihrer Familie drauf anzuzünden, das Boot wohl geklaut hat. Und sowieso war die Familie wohl ziemlich ungern gesehen. Die Schwester des Mädchens hat den Cousin umgebracht und der Mann von der Schwester hat das mit angesehen und dann die Schwester umgebracht. Dann hat er beide verscharrt und das Mädchen hat die dann wieder ausgegraben und dann mit dem Boot verbrannt. Also mal ehrlich, was für ein Aufwand. Und alles nur, weil wieder mal so ein Walgott helfen soll. Der Chef meinte dann, dass er morgen zum Mädchen gehen wollte, um sie zur Rede zu stellen, warum sie denn sein Boot geklaut hat. Er fänd‘ es toll, wenn wir ihn begleiten würden. Nänni hat keiner gefragt, denn ihre Kereene, die wir ja eigentlich woanders hinbringen sollten, würden dann erst einmal hier stehen bleiben.


Nasser Stockfisch und ein Unfall


Am nächsten Morgen sollten wir noch vor dem Frühstück aufbrechen, was ich gar nicht so toll fand. Es gab aber erstmal Ärger vorm Haus, weil wohl ein kleiner Junge vergessen hatte, den ganzen trockenen Stockfisch, der vor dem Haus steht, vor dem ganzen Regen und Schnee zu schützen. Während ich da so am Fenster zuschaute, warf mir Tselda nen Apfel rüber. Also wenn die ganzen Waffen nicht wären und ihre Macke, mit den Dingern zu sprechen, dann wäre sie echt ganz nett. Schließlich hat sie ja anscheinend Zugriff auf nen göttlichen Koch und gutes Essen kann man immer gebrauchen. Beim Rausgehen fragte ich noch, warum denn der ganze Fisch jetzt so nass sei und es schien, als würden irgendwie alle Leute aus dem Langen Haus froh sein, dass ich jetzt wieder gehe. Was ist nur los mit den Leuten? Warum verstehen die denn alle keinen Spaß?


Nach der Aufregung sind wir dann endlich los und so nach einer Stunde standen wir dann vor einer ziemlich runtergekommenen Köhlerhütte. Nänni und ich gingen rein und drinnen lag echt viel Blut an dem Platz, wo die Schwester und der Cousin wohl getötet wurden. Auf dem Bett stand eine schöne Babywiege mit einem Echsenanhänger. Ich hab‘ mich gefragt, warum jemand sein Kind umbringen sollte, wenn er sich aber so viel Mühe mit dieser Wiege macht. Nänni fand Blut und blonde Haare an der Tischkannte und da kam mir gleich der Gedanke eines Unfalls. Der Mann und die Schwester haben sich gestritten und der Cousin hat die ganze Zeit geschrien. Dann ist die Schwester vom Mann geschubst worden und hat sich den Kopf am Tisch gestoßen. Nun war die tot und der Cousin hat aber immer noch geschrien. Das konnte der Mann nicht mehr ertragen und das Baby dann mit einem Beil erschlagen. Weil es aber so viel rumgezappelt hat, hat er mehrmals zugehauen und darum sind Kerben im Boden. Die beiden hat er dann draußen verscharrt und ist dann abgehauen. Das Mädchen hat die beiden wieder ausgegraben… ahh ich glaube, das hab‘ ich weiter oben schon mal geschrieben. Die anderen sind irgendwie nicht meiner Meinung, besonders der Chef nicht, für den sowieso alles klar ist. Die Familie ist verrückt und sowieso verflucht und darum müssen die alle weg. So richtig glaube ich das nicht. Als nächstes wollen wir einen Weg weiter zu einem anderen Dorf gehen, um den Mann zu suchen. Ich hoffe, dass Nännis Kareene nicht gebraten werden oder sowas, denn die haben doch nur Fisch hier…


Ein laaaanger weg und kein Ziel


Nach noch mehr Palawer über die das Mädchen und den Wagen, den sie benutzt hatte, dachte ich mir, dass ich mir das nicht nochmal anhören muss Und versuchte in den Köhlerschoenstein zu klettern, weil ich so ein Ding noch nie von innen gesehen hatte. Vielleicht war die Entscheidung nicht so klug, denn Kohle ist schwarz und macht ganz schön viel Dreck. Naja und in so einem Schonstein ist derselbe Dreck, nur irgendwie noch viel mehr. Langes Palawer und keinen Sinn, ich war nun eine Brünette und meine Sommersprossen war ich auch los. Zumindest, bis Tselda das nicht mehr mit ansehen konnte und mich sauber gemacht hatte. Wie soll ich ihr nur beibringen, dass sie nicht meine Mutter ist. Es kommt mir so vor, als würde sie mich erziehen wollen. Hatte ich schon erwähnt, dass der Weg, den wir gegangen sind total langweilig war? Ach ja, das Kapitel heißt so. Gut, ich musste gar nicht laufen, denn die Große hat mich die ganze Zeit auf ihre Schultern genommen. Ein sprechendes Pferd, dachte ich die ganze Zeit und musste oft etwas glucksen, was der Großen missfiel.


Einmal mussten wir im Wald schlafen, das war aber auch langweilig. Tselda hat schon wieder mit der Luft, tschuldigung Rondra gesprochen. Wie hält diese Rindra das nur aus? Ist immer das gleiche, was Tselda redet. Ist doch alles ein alter Hut. Nach einem weiteren halben Tag sind wir dann in einem echten Kaff angekommen. Das war zwar größer als das Kaff vom Chef, aber nicht wirklich interessanter. Wenigstens konnten wir hier ein paar andere Nahrungsmittel, als irgendwas mit Stockfisch kaufen, woraufhin ich mich erst einmal mit ein paar Äpfeln eindeckte. Kohle, also nicht die schwarze, hatte Tselda ja genug, denn sie kaufen Proviant für uns alle ein. Sehr nett und so auch dann doch irgendwie nahe an Mama. Wir suchten immer noch den Mann also jetzt eigentlich das Mädchen, welches den Mann sucht und die Leute hier konnten uns sagen, dass sie das Mädchen gesehen hatten. Einen halben Tag hat es noch Vorsprung. Wir sind schneller, weil wir mehr sind, dachte ich so bei mir. Ist doch klar. Außerdem werde ich ja getragen. Und deswegen zählen meine Beine ja nicht mit. Also ja, ähm, jedenfalls, weiß ich auch nicht so genau, warum wir schneller waren, aber wir waren es, so! Hier liefen auch eine ganze Menge dieser Orkse rum. Ganz schön häßlich, diese Typen, obwohl ich sagen muss, dass die Kobolde, die mich aufgezogen haben auch nicht hübscher sind. Als wir eine alte Frau, die Birnen mit einem komischen Namen verkaufe, befragten, kamen drei von diesen Orks angelaufen und bellten einfach dazwischen. Sie würden einen flüchtigen Dieb suchen und ob wir den gesehen hätten. Ein wenig Angst hatte ich vor denen schon, also hab ich mich ein wenig zurückgehalten. Jedenfalls haben wir den Dieb nicht gesehen, aber die haben dafür das Mädchen gesehen. Also haben wir uns nicht länger aufgehalten und sind dann auch direkt weiter. Nicht so ganz direkt, denn die Große hatte sich überlegt, wenn wir den Dieb fangen würden, könnten wir uns mit der Gegend und den Orks vertraut machen und so könnten wir das Mädchen besser finden. Zumindest glaube ich, dass das ihr Plan war. Die anderen waren aber nicht so dafür, also sind wir dann weiter.


Gefunden heißt nicht der Fall sei gelöst


Es hat nicht sehr lange gedauert, bis wir plötzlich lautes Gezeter hörten und wie sich zwei Leute stritten. Der Chef erkannte die Stimme des Mädchens und lief sofort los. Sie stand da mit gebücktem Bogen und zielte auf einen Kerl, von dem wir vermuteten, dass das der Mann ihrer Schwester war. Der Chef erkannte auch den, also lagen wir richtig. Der fackelte auch nicht lange und schlug das Mädchen nieder, was auch gut war, denn sonst hätte sie den Mann direkt erschossen. Der Chef find sofort an über sein Boot zu sprechen und wollte das von dem Mädchen ersetzt haben. Das Mädchen wollte Rache und den Mann töten, der ihrer Meinung nach ihre Schwester und ihren Cousin getötet hatte. Wir wollten, ja was wollten wir eigentlich? Also eigentlich wollten wir die Kareene von Nänni irgendwo hinbringen, aber jetzt halfen wir dem Chef. Tselda fand aber plötzlich, dass wir jetzt allen helfen sollten und jeder sollte jetzt mal genau erklären, was nun eigentlich vorgefallen war. Das Witzige ist, dass jetzt wieder die Birnen von der alten Frau wichtig wurden, denn uns allen ist aufgefallen, dass der Chef ein Muttermal in Form dieser Birnen auf der Wange hatte. Sein Sohn hatte auch so ein Muttermal und jetzt kommt der Knaller, der Cousin hatte auch so eins. Also war der Mann der Schwester gar nicht der Vater des Cousins, sondern der Sohn von Chef.


Der Mann hat erzählt, dass er von einer Geschäftsreise nach Hause gekommen war und hatte sein vermeintliches Kind zum erstmal Mal gesehen. Das hatte ja das Muttermal, als wusste er, wer der richtige Vater war. So kam es zum Streit und seine Frau, die Schwester des Mädchens, kam zu Fall und schlug mit dem Kopf auf die Tischplatte. Das Kind hatte nicht aufhören wollen zu schreien, also hat er es wohl zu dolle geschüttelt und somit dann getötet. Alles nicht mit Absicht. Dann hat er Flucht ergriffen. Das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt draußen und hatte den Streit und diesen ganzen Vorgang mit angehört. Das, was sie erzählt hatte, deckte sich schon mit dem, was der Mann gesagt hatte. All das erklärte aber nicht das viele Blut und auch nicht die Kerben im Boden dieses jämmerlichen Hauses. Der Chef wollte erst nicht wirklich zugeben, dass sein Sohn etwas damit zu tun haben könnte, konnte aber nach den ganzen Erzählungen auch nicht leugnen, dass alles schon ziemlich gut zusammengepasst hatte. Er wollte ja auch nur sein Boot wieder, aber Tselda befand, dass der Mord an der Schwester und dem Cousin Vorrang hatte. Woben der Chef natürlich auch ein Recht darauf hatten, dass das Boot ersetzt werden sollte.


Auf einmal hatte der Mann eine Idee. Er war wirklich reumütig und fühlte sich sehr schlecht über all das, was passiert war. Er sah eine Möglichkeit, wir vielleicht alle mehr oder weniger gut aus der Sache herauskommen würden. Ein paar seiner Geschäftspartner seinen mitsamt eine echten Menge Gold von Orks entführt worden. Wenn wir die befreien würden, dann wäre er bereit seine Schuld an das Mädchen mit Gold zu begleichen. Die könnte mit dem Gold dann wiederum ihre Schuld bei dem Chef begleichen. Das Mädchen erst zögerlich, aber der Chef sofort, waren mit dem Plan einverstanden. Tselda auch, denn sie hasste die Orks. Sie hatte ja mal einem das Ohr abgebissen und gefressen soll sie es auch haben, so erzählt man sich. Nee, dass letzt hab ich erfunden, weil es lustig gewesen wäre, aber jedenfalls hasste die Orks. Nänni konnte diese Orks auch nicht besonders gut leiden, also stimmte sie zu. Die Große fand das Gold gut und wollte irgendwie doppelt abkassieren. Sie sprach nämlich schon wieder von diesem Dieb und befand, dass es eine gute Möglichkeit gewesen wäre, den Dieb zu fangen, den dann zu den Orks zu bringen, die Belohnung für den Dieb zu klassieren und dann zum Dank die Orks abzuschlachten, um dann das ganze Gold zu nehmen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Plan nicht verstanden hatte, aber er war so kompliziert, dass ich dachte, er muss gut sein. Tselda fand nicht und Nänni auch nicht. Also machen wir uns dann bald los, um diese Orks zu finden und umzubringen, damit wir diesen komischen Fall hier lösen können. Ich weiß nicht so genau, ob alle wissen, dass ich da bestimmt nicht mitmachen werde. Wegen Gold jemanden töten? Ohne mich, aber ich werde bestimmt auch nicht zusehen, wie meinen Freunden was schlechtes widerfährt.


Orks, Wildschweine und Fusel


Eisenklaue, Häuptling


Schon recht früh am Morgen wollten wir aufbrechen. Tselda war mal wieder dabei mit der unsichtbaren Rondra zu reden und machte dabei Kampfübungen mit ihrem riesigen Schwert. Diesmal äffte ich sie mit dem Kampfstab nach, was sie aber gar nicht zu stören schien. Ein bisschen entspannend war es aber doch, diese Übungen zu machen. Vielleicht ist Tselda ja doch nicht so verrückt, wie ich denke. Mit dem Frühstück ist dann alles schief gelaufen. Zina hat nen Eichhörnchen gerufen, um sich Nüsse bringen zu lassen, aber die Große hat sich drauf gesetzt, also auf das Eichhörnchen und nun was es dann platt. Kurzer Hand hat sie nen Eintopf draus gekocht, was ich fast noch ekliger fand, als diesen Stockfisch vom Chef. Glücklicherweise hatte ich ja Äpfel mitgenommen. Der Mann von der Schwester hatte Probleme damit zu den Orks zu kämpfen, obwohl es ja eigentlich sein Vorschlag war. Der ist echt ein ganz schöner Feigling. Tselda hat das allerdings völlig ignoriert und so sind wir dann zum Orklager aufgebrochen.


Etwa eine Stunde sind wir gelaufen, also ich bin wieder von der Großen getragen worden. Diesmal hatte mich das aber ein Silberling gekostet - Jetzt weiß ich's wieder, Haldings hieß der der Mann der Schwester, hatte noch gesagt, dass die Orks sogar einen Wolf dabei hätten, was Nänni nicht so recht glauben konnte. Also waren wir jetzt da und konnten vom Waldrand aus zwei Orks und das Zelt des Häuptlings sehen. Kurz darauf kam eine Patrouille wieder und setzte sich ans Feuer. Zwei von ihnen sehr bald wieder woanders hingegangen. Dann kam schon die nächste Wache, die sich ans Feuer setzten und wieder sind zwei in die gleiche Richtung, wie die anderen Zwei abgehauen. Müssen Orks immer zur gleichen Zeit aufs Klo? Wir überlegten, wie wir nun vorgehen wollten. Tselda war dafür einfach reinzurennen und alle Orks umzubringen. Sie machte auch sehr klar, dass der Häuptling nur ihr gehören sollte. Haldings allerdings ließ nichts unversucht uns mitzuteilen, dass er ja so gar nicht für einen direkten Kampf wäre. Aus dem Lager hörte ich ständig Schreie nach mehr Wildschwein, also machte ich einfach mal ein Wildschweingeräusch am Waldrand, was die faulen Orks aber nicht interessierte. Die Große fragte, ob ich auch ein anderes Geräusch zur Ablenkung machen konnte, was ich ihr dann vorführte. Die Orks schreckten auf und ich freute mich, dass es geklappt hatte. Die anderen allerdings fragten mich plötzlich, warum ich das gemacht hatte und dass unser Plan jetzt futsch wäre. Also mal ehrlich, erst danach Fragen und dann den Schwanz einziehen. Was denn nun?


Nachdem die Orks zwar aufgeschreckt waren, aber trotzdem zu Faul, um nachzusehen, entschieden wir uns erst einmal nachzusehen, wo denn die Orks immer hingingen, wenn sie wieder ins Lager kamen. Ich hatte jetzt nicht so ein Interesse daran, zu sehen, wo diese Viecher kacken, aber sei es drum. Wir schlichen uns am Lager vorbei, Tselda nicht, die trampelte auf alles, was nen lautes Geräusch machte, aber auch das schien die Orks nicht zu kümmern. Vermutlich hätte ich auch direkt vor ihrer Nase tanzen können. Vielleicht sollten wir uns das Gold einfach klauen. Die merken das eh nicht. Es stellte sich heraus, dass der Ort, wo die Orks hingingen kein Klo war. Ich war schon irgendwie erleichtert. Die hatten da Fusel versteckt und gossen sich einen hinter die fiesen Schnauzen. Zina schlug vor, mit den Pilzen, die sie vorhin gesehen hatte, den Fusel zu versehen. Dann würden die Orks die davon trinken nach einer Stunde schlafen. Wir fanden das eine gute Idee, also machten wir das so.


Sternengold ist gar nix wert


Wieder zurück am Waldrand, beobachteten wir vier von denen, wie sie wieder zum Fusel gingen, um dann wieder Patrouille zu laufen. Mit dem Häuptling waren es nun noch fünf und Tselda entschied, jetzt oder nie. Als dann noch der Wolf aus dem Zelt nach Norden abzog und Nänni komisch glucksend mitteilte, dass sich sich um das Hündchen kümmern würde, rannte Tselda los und griff an. Das Hündchen, dachte ich bei mir? Bin ich hier denn die Einzige, die bei Verstand ist? Das Ding war etwa so groß wie ich. Wie auch immer, Zina und ich nutzten die Ablenkung von vorne, um uns ins Zelt des Häuptlings zu begeben, um dort nach dem Gold zu suchen. Flux machte ich mich noch fluxer und war losgerannt. Am Zelt angekommen, musste ich aber feststellen, dass ich leider gar nicht reinkam und etwas zum Aufschneiden der Plane hatte ich auch nicht dabei. Also musste ich auf Zina warten. Ich kann euch sagen, wartet ihr mal auf jemanden, wenn ihr nen Axxeleratus auf euch gewirkt habt. Nur so viel, es wachsen ganz schön viele Grashalme in meinen Fußspuren. Zina war dann endlich da und völlig au der Puste. Sie schnitt ein Loch ins Zelt und wir schlüpften durch. Drinnen stand ein echt bequemer Stuhl, auf den ich mich setzte und, um wieder auf Zina zu warten. Einen Apfel später standen wir dann bei da und betrachteten eine ziemlich große Truhe am Bett des fetten Häuptlings. Mit einem Foramen knackte ich das Schluss und in der Truhe befand sich haufenweise komisches Metall. Ich hätte Gold erwartet, aber naja, das Zeug hier glänzte auch. Erst jetzt kam Zina damit, dass sie Metall ja gar nicht anfassen könnte und ich dachte mir, die blöde Truhe wiegt ungefähr die Hälfte von mir, wie bitte schön soll ich die denn jetzt von hier wegbekommen? Irgendwie schafften wir es doch noch die Truhe rauszuschaffen und zum Waldrand zu bringen.


Erst von dort konnte ich sehen, dass Tselda schon ganz schön eine auf die Zwölf bekommen hatte, aber sie einfach unbeirrt weiterkämpfte. Der fette Orkchef war ne ganz schön harte Nuss. Die Große drosch mit großer kraft auf die anderen Orks, die nicht lange standhielten. Zina schleuderte ihren Dolch auf den Fetten, um Tselda zu helfen. Ich versuchte es mit meiner Schleuder. Und was soll ich euch sagen, tatsächlich hab ich dann mit einer Kugel den Fetten von den Füßen geholt und ihn umgebracht. Ich. Nen fetten Ork. Umgebracht. So richtig wohl war mir nicht, aber es musste sein, sonst wäre Tselda vielleicht gestorben. Die anderen Orks sind einfach abgehauen. Also standen wir nun da zwischen toten Orks und versuchten uns erstmal um Tselda zu kümmern. Auf einmal sah ich, wie Haldingens versuchte mit einem kleinen Sack zu türmen. "Ihm nach" schrie ich und rannte los. Das Mädchen, die noch nichts getroffen hatte, schoss ihm zweimal in den Po und er brach dann hinter einem Gebüsch zusammen. In dem Sack waren ganz viele Edelsteine und noch ne Menge Gold, mit welchem er sich wohl einfach aus dem Staub machen wollte. Also nix von Schuld begleichen und dem Mädchen Gold geben.


Auf einmal hörten wir aus einem kleinen Zelt ein paar Rufe und da kamen uns die Geschäftspartner von Haldings wieder in den Sinn. Im Zelt saßen ein gefesselter älterer Herr, ein ziemlich schmierig dreinschauender Südländer und nen Ork in Ketten. der Alte erzählte uns die Geschichte, dass er von dem Schmierigen Kerl hierher gelockt wurde, um das Metall zu bewerten. Das ist wohl tatsächlich nen Haufen Gold wert, aber verkaufen könnte man es nicht. Der Ork hier, hatte es den Orks geklaut, die wir umgebracht hatten. Dann hatte es der schmierige Kerl von dem Ork hier abgekauft. Die Große starrte die ganze Zeit den schmierigen Kerl an und säuselte was davon, wie schön er denn war und dass sie ja unbedingt mit ihm in den Süden durchbrennen wollte. Ich glaube, nicht nur ich fand das einigermaßen seltsam. Jedenfalls nach langem Gerede haben wir es dann so gemacht, dass der Ork sein blödes Sternengold wiederbekommen hat, den Alten haben wir befreit und den schmierigen Kerl abgeführt. Wir haben dem Stockfischchef zweihundertfünfzig Dukaten für sein Boot gegeben, wir haben jede hundert Dukaten genommen und das Mädchen hat den Rest aus Haldings Sack bekommen. Da war nämlich das Gold drin, was der schmierige Kerl für das Sternengold an den Ork bezahlt hatte.


Tja und nachdem wir dann alle wieder im Gefängnis oder zu Hause abgeliefert hatten, sind wir alle wieder losgezogen, um endlich Nännis Kareene abzuliefern.

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