Elriths Gedanken - Die Tage des Namenlosen
- Manuel Vogelsänger
- 11. Apr. 2019
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. März 2020
Zeit nach dem letzten Abenteuer:
Die Einladung des fetten Zwergen Zwiebelböck war vermutlich nett gemeint, nachdem wir
den Bräutigam und das gesamte Dorf gerettet hatten, allerdings unnötig. Der Aufenthalt
hier ist mir zu Wider. Viel zu viele Leute, unsinniges Gesaufe, Gestank und Lärm. Nie
werde ich den Sinn dahinter verstehen, warum man so viel Besitzen muss, wenn ich diese
ganzen Schreihälse mit ihrem Krämpel sehe…
Das Gasthaus:
Als dieser Junge mit diesem Geweihten in das Gasthaus trat, passierte endlich mal etwas
anderes. Mir wäre fast die Hand ausgerutscht, als ich den Ton dieses Wasseranbeters
hörte, aber er war gefasst und strahlte eine bemerkenswerte Ruhe und Gelassenheit aus.
Sehr beeindruckend, allerdings würde ich ihm das niemals sagen. Was ich von diesem
Jungen halten sollte, wusste ich allerdings nicht. Scheinbar aufrichtig, aber vollkommen
weltfremd, fast schon wie ein Gefangener.
Der Aufbruch:
Ich bin froh, dass wir hier endlich wegkommen. Dieser noch fettere Cousin des
Zwiebelböck ist nicht mehr auszuhalten. Noch weniger ist es sein unsäglicher Gestank.
Apropos: Ein wenig vermisse ich diesen Hauklotz Grauknir. Er mag recht einfältig sein,
aber kämpfen kann er und es hat Freude gemacht, mit ihm zu trainieren.

Der Turm:
Mir behagt es nicht, in dieser Gegend zu sein. Hier gibt es zu viele Augen und Ohren.
Auch wenn man sie nicht sehen kann. Ich spüre deutlich, dass hier etwas nicht stimmt.
Dieser Baum war etwas sehr großem im Weg, die Steintreppe etwas sehr heißem. Und
von wem stammt dieses Blut? Die Drachengestallt war angsteinflößend. Wenn es zu
einem Kampf diesen Ausmaßen kommt, kann ich weder mich noch meine Gruppe
beschützen.
Der Erzmagier:
Sehr beeindruckend! Seine Macht ist überall zu spüren, nahezu erdrückend. Obwohl er
offensichtlich dem Ende seines Lebens entgegenblickt, würde ich nicht einmal im Traum
daran denken, ihm entgegenzutreten. Wenn er all dies nur teilen würde. Warum schließt er
alles weg und hortet all dieses Wissen? Noch mehr beschäftigt mich die Frage, warum wir
uns in diese offendichlich tödliche Gefahr bringen sollen, einen Drachen zu verärgern, nur
damit Taph’riel es schafft, sich noch weiter zurückzuziehen. Und was bekommen wir,
wenn wir denn überhaupt zurückkehren? Besitz?! Für Ryad sicher der beste Anreiz.
Zugegeben, das Angebot klingt gut, aber ein Königsdrache? Das ist Selbstmord. Und
warum macht er es nicht selbst? Jemand wie er wird andere Wege kennen, an eine
Drachenschuppe zu kommen. Im Zweifel wird er Kanäle haben oder kennen, um soetwas
zu kaufen. Besitz genug hat er…
Bjarkar muss ich Auge behalten. Seine Einfältigkeit und Naivität kann gefährlich werden,
auch wenn seine Kenntnis über die Wildnis zu beeindrucken weiß. Benehmen kann er sich
jedenfalls nicht. Offenbar ist der Geweihte auch der Meinung.
Ich halte es für falsch, den Jungen mitzunehmen. Noch einer mehr, denn wir im Zweifel
beschützen müssen. Und es wird sich noch herausstellen, ob er eine Hilfe oder Bürde ist.

Der Nebel:
Elfen? Hier in den Bergen, bei den Zwergen? Und das nur, weil Nebel heraufbeschworen wurde? Niemals wäre mein Volk so ehrlos schlafende Orks zu töten. Welchen Sinn sollte das ergeben? Immer weniger möchte ich hier sein und ganz offenbar möchte das noch
jemand oder etwas nicht. Ein Drache würde nicht so subtil vorgehen. Entweder wären wir bereits tot, wenn er uns bemerkt und nicht gewollt hätte oder wir sind ihm egal. Etwas dazwischen wird es kaum geben. Der Puma wollte nur Nahrung, aber wer hat uns diese Warnung hinterlassen und warum? Und dann noch dieser Schrei… Wir sollten nicht hier
sein, die schwarzen Tage rücken auch näher. Wir müssen alle auf der Hut sein. Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Drache unser kleineres Problem sein könnte…
Der Schäfer:
Ich hatte schon befürchtet unser Geweihter würde ernsthafte Folgen von seiner Eingebung
davontragen. Sie war doch recht beängstigend. Anscheinend ist das Gefolge der 12 an
Trance und Fremdsteuerung gewöhnt.
Der Tag ist herrlich. Ich habe selten so frische Luft zum atmen bekommen und dazu noch
dieser wunderbare Weitblick. Getrübt wird dies nur durch unsere endlosen Diskussionen.
Ob wird da jemals an einem Strang ziehen werden, bezweifele ich. Insbesondere dann
wenn es darauf ankommt. Glücklicherweise übernimmt Reto gerne die Verantwortung und
Initiative.
Bemerkenswert, wie einfältig dieser Schäfer ist. Er wäre sicher keine Bedrohung für uns
gewesen, hätte er nicht koorperiert.
Das Dorf:
Diese Dorf hat die Bezeichnung als solches nicht verdient. Es stinkt und sieht ungeheuer
schrecklich aus. Auch dieser Bockwart passt hier sehr gut ins Bild. So ist er wenigstens
freundlich und auskunftsfreudig, wenn auch als Person widerlich und nicht .
Der Drachenreiter:
Ich habe noch nie mehr Angst verspürt mein Leben zu verlieren. Dieser Drache war
kleiner, als ein Königsdrache und stellte bereits eine finale Bedrohung für uns alle dar.
Warum sollten wir uns also mit einem noch viel größeren Geschöpf messen wollen?
Hier besteht ein Zusammenhang mit dem Durchsuchen unseres Lagers und dieses
Hauses. Der Verbindung sind wir, aber warum? Was geht hier vor? Wer verfolgt uns? Wir
sollten nicht hier sein.
Unser Magier hätte uns fast in den Tod geführt. Bald kommt die Zeit, in der ich ihn
tatsächlich anseile, damit er seine ungelenken Glieder nicht verwenden muss.

Die Sternenleere:
Sehr eindrucksvoll und sehr bedrohlich. Wir sollten die kommenden Tage nicht
unterschätzen. Ich spüre den Griff des Bösen im Nacken.
Der hohe, steinige Weg:
Je höher wir kommen, desto beschwerlicher wird die Reise für die anderen. Nur Bjarkar
scheint damit kein Problem zu haben. Damiano ist wirklich hilfreich. Er kümmert sich gut
um unsere Mulis, obwohl ich denke, dass es langsam zu viel für ihn wird. Möglicherweise
wird alles etwas zu groß für ihn.
Der Regen:
Es ist, als wollte das Schicksal nicht, dass wir einen sicheren Hafen erreichen, bevor die
Tage des Namenlosen beginnen. Der Regen ist wirklich unerträglich hier in den Bergen.
Selbst für mich. Glücklicherweise haben wir diese gute Unterkunft gefunden. Tatsächlich
habe ich noch nie einen Bergtroll gesehen. Wenn wir irgendwo draußen kampiert hätten,
wären wir jetzt tot.
Die Brücke:
Ich bin mehr als beeintruckt von der Kampffertigkeit unserer Streunerin. Ryad hat sich als
wirklich wertvolle Mitstreiterin herausgestellt. War sie doch voher immer sehr verhalten.
Auch Luhrion hat mich beeindruckt. Dieser Ingnifaxius kam quasi aus dem Nichts und war
machtvoll. Sehr machtvoll.
Jedoch stellt sich mir die Frage, wer war dieser Kultist? Warum war er da und warum
zusammen mit diesen abscheulichen Orks?
Auch wenn ich kein Freund der Zwerge bin, so einen Tod hat niemand verdient. Es ist
unvorstellbar zu welchen Mitteln gegriffen wird.
Die Söldner:
Ich muss zugeben, dass es offensichtlich keine gute Idee war, sich dieser Gruppe von
Söldnern zu zeigen. Nur gut, dass es „nur“ zwei von uns gesehen wurden, sonst wären
wohl mehr geschickt worden, um uns zu töten. Ohne Bjarkar und seinen Bogen wären, wir
nicht so glimpflich davon gekommen. Diese Treffsicherheit und die Wucht verdient
Anerkennung, wenngleich er dazu nicht gekommen wäre, hätte ich ihn nicht geschützt.
Aber auch hier stellt sich mir die Frage, warum man gleich auf uns geschossen hat.
Offenbar ist hier etwas sehr großes am Werk, sonst ist diese Skrupellosigkeit nicht wirklich
zu erklären.
Der Drachenreiter II:
Ein schöner Platz, um zu lagern. Ich hoffte wirklich, dass wir vielleicht nur einmal richtig
Ruhe bekämen. Diese Hoffnung wurde jäh zunichte gemacht. Wen oder was sucht dieser
Drachenreiter hier? Und wie machtvoll muss man sein, um einen Drachen zu zähmen? Ist
das Magie oder Konditionierung? Ich glaube, das wird alles zu groß für uns alle.
Der Praiosgeweihte:
Zum Glück haben wir einen Geweihten bei uns. Ohne seine Intuition wäre ich geradewegs
in die Explosion gelaufen. Allein die Ausmaße und Kraft dieser Explosion wären schon
genug, aber der folgende Arkansturm war unfassbar.
Wo ist er hergekommen und warum war er auf der Flucht. Diese Statuette verheißt nichts
Gutes. Wenn er (von seinem Gott) „erlöst“ werden musste, dann möchte ich nicht wissen,
was uns zustoßen wird, wenn wir dieses Ding an uns nehmen.
Jetzt wünschte ich mir Reto wäre nicht so den Zwölfen erlegen. Ein wenig mehr Realismus
als Prinzipientreue kann Leben retten. Es sind Menschen, die uns ins Verderben führen
werden. Keine Götter, Drachen oder Elfen. Glaube kann man nicht essen, Glaube kann
nicht kämpfen, Glaube wird nicht helfen.
Die Söldner II:
Uns wird keine Ruhe gegönnt. Es wirkt, als würde eine höhere Macht dafür sorgen, dass
der „Nachschub“ an Störungen nicht endet. Haben wir eine überwunden, ist bereits die
nächste auf dem Weg. Die Gegner werden zunehmend besessener und scheinen nicht
mehr Herr ihres eigenen Willens zu sein. Als würde man gegen seelenlose Untote
kämpfen.
Wer war diese Frau? Hatte sie die Gewalt über diese Söldner-Kultisten oder stand auch
sie unter dem Einfluss einer höheren Macht? So, wie diese Leute kämpfen, hätte sie sich
ohnehin selbst getötet, bevor wir sie hätten befragen können. Selbst, wenn ich sie am
Leben gelassen hätte.
Dieses Ding im Sack ist Schuld. Wir müssen es schnellst möglich loswerden.
Bjakar ist tapfer. Nicht viele würden nach so einem Treffer noch weiterkämpfen.
Glücklicherweise konnten wir alle besiegen auch ohne Ryad.
Damiano:
Es war die richtige Entscheidung, Damiano nach Hause zu schicken. Angesichts der
Macht, die uns entgegengeworfen wird, können wir nicht mehr für seine Sicherheit sorgen.
Ich denke, es steht außer Frage, dass wir den eigentlich Auftrag nicht mehr verfolgen
können. Wir laufen um unser Leben! Um ehrlich zu sein, ist mir der Magier nun egal.
Die Pferde:
Es wäre eigentlich eine glückliche Fügung des Schicksals, nun beritten voranzukommen,
aber irgendetwas will nicht, dass wir wieder zurückreiten. Insofern, kann ich mich nur
bedingt darüber „freuen“, nun gute und starke Pferde zu haben. Vielleicht hätten wir sie
lieber ziehen lassen sollen, um dann doch den Rückweg anzutreten.
Das Dorf II:
Angesichts der Tage des Namenlosen sollte wir froh sein, hier im Nirgendwo ein Dorf
gefunden zu haben, aber irgendetwas sagt mir, dass wir nicht in Ruhe gelassen werden.
Die Kultisten kamen von hier und selbst wenn der Rest von ihnen nicht hier sein sollte,
werden die Bewohner wissen, dass sie hier waren. So wie ich das sehe, gibt es zwei
Möglichkeiten: Entweder werden wir von den Dorfbewohnern gelyncht oder verraten oder
wir werden von der höheren Macht überrannt…
Das Dorf III:
Wie ich es befürchtet hatte, obwohl es zuerst den Anschein hatte, wir wäre hier in
Sicherheit. Es erstaunt mich, wie schnell alle davon wussten, dass wir da sind und wie
konsequent auch alle versuchten, uns für die Störungen verantwortlich zu machen.
Offenbar „schläft“ man dort mit einem offenen Auge. Glück nur, dass wir ohne Weiteres
aus dem Haus fliehen konnten. Die Bewohner wären unser sicherer Tot gewesen.

Die Harpyen:
Es ist etwas wirklich großes im Gange. Jemand oder etwas versucht etwas oder jemanden
zu finden und es werden große Anstrengungen unternommen, es zu finden. Wieder Glück,
dass wir von den Harpyen nicht bemerkt wurden. Gegen zwölf wären wir abermals
verloren gewesen. Diese Statuette wird unser Verderben werden.
Der Boron Geweihte:
Es mutet ein wenig seltsam an, dass jemand von seinem Gott in diese verlassene Gegen
entsandt wird, nur um über die Toten zu wachen. Aber dennoch bin ich dankbar für jede
Gastfreundschaft, die wir in diesen Tagen erhalten. Ich hoffe inständing, dass wir diesmal
etwas Ruhe finden können. Bjakar, Luhrion und auch ich brauchen etwas Erholung.
Die Söldner III:
Die Ruhe währte nicht sehr lang, denn schon am Tag danach lauerte man uns erneut auf.
Ich denke, es war der Rest der Söldner, die wir schon zwei mal dezimiert hatten. Wir
haben uns abermals sehr beeindruckend geschlagen, auch wenn wir dieses Mal einiges
einstecken mussten. Der gute Reto wurd sehr gescholten und ich war ob des
herausstürmens ebenso schutzlos einem meisterlichen Armbrustbolzen ausgetzt. Auch
Ryad bekamm einiges zu spüren. Um Zwölf haben wir die Kultisten bereinigt, wobei der
Magier offenbar keiner war denn er löste sich nicht auf. Der letzte, der entkam wird
hoffentlich kund tun, mit wem man es zu tun bekommen, sollte man uns daran hindern,
das Richtige zu tun.

Die Armee der Toten:
Was verfolgt uns?! Es ist von höherer Macht geschickt. Offenbar reichen armseelige Söldner nicht mehr. Man entsendet Kreaturen des Bösen. Die Arme der Schlacht, welche offenbar vor sehr langer Zeit stattgefunden hatte, nutzt die Tage des Namenlosen, um zur Ruhe zu kommen; erfolglos, so sieht es jedenfalls aus. Aber die Kreaturen, die uns davon
trieben? Es ist nicht zu sehen, was sie sind. Ich weiß auch nicht, was sie können. Aber ich
weiß, was sie wollen. Die Statuette, die Reto bei sich trägt. Wenn wir sie ihnen überlassen,
wird die Welt untergehen, so fühlt es sich an. Alles wird daran gesetzt, um sie zu
bekommen. Wie können die Kultisten so blind sein, nicht zu wissen, dass auch sie
untergehen werden, wenn sie Shihayazad beschworen haben? Wir stehen zwischen den
Göttern und den Dämonen. Sind wir stark genug dafür?
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